20 Jahre AWO Beratungsstelle für Überschuldete Potsdam-Mittelmark
Wenn Menschen ihren Schuldenberg nicht mehr abtragen können, spricht man von Überschuldung. Das sei für die Betroffenen nicht nur ein materielles Problem, sondern bedrohe ihre gesamte Existenz – mit psychischen und auch physischen Folgen, ist die Erfahrung der AWO Beratungsstelle für Überschuldete (BfÜ).
Seit nunmehr 20 Jahren berät und betreut die Beratungsstelle an verschiedenen Stellen in Potsdam-Mittelmark und hat aus diesem Anlass eine Sonderausgabe mit statistischem Material zusammengestellt.
In diesen zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Ratsuchenden stetig gestiegen. Im Jahr 2018 wurden in der BfÜ insgesamt 4399 Personen beraten. Die komplexe Problemlage jedes einzelnen verlange den Schuldnerberater*innen viel ab. Man dürfe diese Tätigkeit nicht auf „verfahrenstechnische Abläufe“ reduzieren, sagt die Leiterin der Beratungsstelle Aline Liebenow und fordert von Politik und Öffentlichkeit ein Umdenken. Es müsse erkannt werden, dass ein solches Beratungsangebot eine „sozialpolitische Notwendigkeit“ sei, in die investiert werden müsse, um weiterhin überschuldete Menschen bedarfsgerecht beraten zu können.