Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg der Erstanfragen bei den Beratungsstellen für Suchtkranke und Suchtgefährdete geführt. Von Oktober 2021 bis Anfang April dieses Jahres stieg die Zahl der Anfragen an allen Standorten zusammengenommen um 100 Prozent, sagte Daniel Zeis, Teilbetriebsleiter Ambulante Beratungs- und Behandlungsstelle des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. am Donnerstag. An diesem Samstag 14. Mai startet die bundesweite Aktionswoche „Alkohol – Weniger ist mehr“ des Blauen Kreuz Deutschland (BKD) und der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V.
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Immer häufiger berichteten Betroffene und Angehörige, dass das problematische Verhalten oder der übermäßige Konsum von Substanzen gerade in der Pandemie gestiegen sei. „Alkohol spielt dabei eine herausragende Rolle als Volksdroge Nummer eins“, so Zeis. Daher sei die Aktionswoche sehr wichtig, um über die Folgen aufzuklären und Hilfe anzubieten.
Laut Raphael Achenbach von der AWO-Beratungsstelle führte die Pandemie vor allem bei denjenigen zu einer Ausweitung des Konsums, deren Alkoholkonsum schon vorher zu hoch war. Prävention, Frühintervention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe brauche es daher umso mehr, um Suchtgefährdete und Abhängigkeitserkrankte zu unterstützen, so Achenbach. Dazu benötigen die Beratungsstellen in den Landkreisen und in Potsdam eine ausreichende Finanzierung und ein gesichertes Arbeitsumfeld mit langfristigen Verträgen.
Der Schwerpunkt der Aktionswoche liegt in diesem Jahr bei den Sucht-Selbsthilfegruppen und wie diese funktionieren. Neben mehreren Seminaren und Veranstaltungen findet dazu auf der Halbinsel Herrmannswerder in Potsdam am Sonntag, 15. Mai 2022 eine Suchtselbsthilfetagung statt. Durch die Kontaktbeschränkungen der vergangenen Jahre mussten andere Formen der Begegnung und des Austausches gefunden werden. Die Tagung beschäftigt sich unter anderem damit, wie diese Formate weiterentwickelt und gefördert werden können.
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