Noch im Januar hatte der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. große Pläne. Es stand in Aussicht, dass Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie endlich gelockert würden, dass persönliche Treffen und Besprechungen, Kino, Freude und alles das wieder möglich werden. Wir planten für einen Fachtag Wohnungsnotfallhilfe, für unser kostenloses Kulturfestival „Kultur für Jeden!“ und für neue Projekte. Die Aussicht auf ein einigermaßen durchschnittliches 2022 war gut. Durch den Krieg in der Ukraine im Februar mussten die Prioritäten anders gesetzt werden. Es galt, sich vorzubereiten auf Menschen in Not, die nach Potsdam kommen, auf Hilfstransporte in die Ukraine, auf Maßnahmen zur Integration.
Der 24. Februar änderte tatsächlich alles. Nur wenige Stunden nach Ausbruch des Krieges saßen wir in einer ersten Krisensitzung zusammen und diskutierten darüber, wie mit der neuen Situation umzugehen ist, wie schnell geholfen werden kann. Wir riefen zu Spenden auf. Benötigt wurde alles, von haltbarer Nahrung und Hygieneartikeln, Betten, Decken, Schlafsäcken und Winterkleidung für Frauen, Kinder, Männer.
Denn die Menschen kamen häufig nur mit dem, was sie am Leib trugen, zu uns in die Landeshauptstadt.