Mehr als 60 Teilnehmer*innen verfolgten die Veranstaltung mit Roman Labunski, Lehrer und Teamer in der Politischen Bildung. Er ist auch Doktorand im Bereich Internationale Beziehungen und in der ukrainischen Demokratiebewegung aktiv. „Es ist ein klassischer Krieg – es ist ein Angriffskrieg“, sagte Labunski in seinem Eingangsstatement. Und dies habe sich seit drei Generationen in Europa nicht mehr ereignet. Gerade jüngere Kinder könnten dies nur schwer einordnen und verarbeiten. Kleine Kinder hätten Angst, sie „meiden große Menschenansammlungen, haben Angst vor großen Gruppen“. Es sei wichtig, ihnen ein bisschen Normalität zu geben, in Gesprächen, Sportangeboten, Spielmöglichkeiten. „Die Familien haben viele Sorgen, sie möchten ganz schnell zurück in die Normalität“, so Labunski.
„Wie sollen wir reagieren? Was sollen wir den Menschen anbieten?“, fragte auch die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V., Angela Schweers. Manche Familien hätten den Wunsch, ihre Kinder möglichst schnell wieder in die Schule, in den Kindergarten zu schicken. Andere seien wollten dies gerade nicht. Man könne es doch eigentlich nur falsch machen?
Einigkeit bestand darin, dass der Einzelfall betrachtet werden muss. Manche Familien kämen mit traumatischen Erlebnissen nach Potsdam, andere seien bereits vor dem Ausbruch des Krieges Ende Februar geflüchtet, so Labunski. Ganz stark sei auch bei vielen Menschen der Wunsch, möglichst schnell wieder in ihre Heimat zurückzukehren. „Sie wollen nicht hier bleiben. Viele wollen keinen Asylantrag stellen, da damit festgeschrieben wäre, dass es länger dauert. Sie wollen Sicherheit“, sagte Labunski.
Außerdem gebe es eine starke ukrainische Community in Deutschland.