Eine besondere Rolle im Vortrag von Komorek nahm dabei die klassische Frühstücksstulle ein. Sollte man das Frühstück als Mitarbeiter*in in einer Einrichtung übernehmen, um es dem Klienten leichter zu machen? Wäre es nicht besser, ihn zu befähigen, es selbst zu tun? „Ich hätte die Frühstücks-Stulle auch zubereitet und ihm angereicht“, räumte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, augenzwinkernd ein, die gemeinsam mit André Saborowski den Fachtag eröffnet hatte. Inklusion ist eben nicht, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben an vorhandene Strukturen, an das System anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen ermöglichen, teilzuhaben. „Wir haben viele Einrichtungen und durch Aktion Mensch geförderte Projekte zur Inklusion. Wir wollen wissen, wo es Grenzen der Inklusion gibt und wie wir diese überwinden und besser werden können“, sagte Schweers. „Inklusion – Ja, aber richtig!“ ist auch eine von neun Forderungen unseres Programms „1 plus 9“ für eine sozial gerechte Gesellschaft.
Inklusion sei auch Partizipation, Teilhabe, Mitbestimmung, Gestalten, teilhaben lassen, sagte Komorek. Und diese Partizipation habe verschiedene Stufen, es gehe darum, die nächst höhere Stufe zu erreichen. Bei Inklusion müssten die Rahmenbedingungen verändert werden und nicht der einzelne Mensch sich anpassen. Allerdings bedeute es einen hohen Aufwand ,,etwas anders zu machen, das System zu verändern". Das mache Inklusion so schwer. „Inklusion beginnt im Kopf“, betonte der Professor für Inklusion und inklusive Organisationsentwicklung an der EHB.