Schon vor dem Winter wird die Situation für wohnungslose Menschen in Brandenburg eng. Durch die Corona-Pandemie habe sich die Lage der Obdachlosen "dramatisch" verschlechtert, wird die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam e.V., Angela Schweers, heute in den Potsdamer Neuesten Nachrichten zitiert. Sie fordert zusätzliche Plätze, da sie einen zusätzlichen Bedarf vermutet. Es dürfe keinen Aufnahmestopp von Wohnungslosen in Notunterkünften mehr geben wie dies im erste Shutdown geschah. "Niemand darf abgewiesen werden", erklärt Angela Schweers.
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Damit zum Schutz der Menschen Hygienekonzepte und Abstandsregelungen in Obdachlosenheimen eingehalten werden können, müsste das Angebot an Unterbringungsmöglichkeiten sofort erweitert werden, sagt die AWO-Chefin. Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. ist seit Jahrzehnten Träger von Einrichtungen in der Wohnungslosenhilfe. Unter anderem betreibt die Arbeiterwohlfahrt eine Obdachlosenunterkunft mit 95 Plätzen zuzüglich Notbetten, die eigentlich immer zu 100 Prozent ausgelastet sei. Aber wer einen Platz braucht, bekommt auch einen. An kalten Wintertagen dürfe außerdem niemand abgewiesen werden. Wichtig sei auch eine tägliche Essenversorgung für wohnungslose Menschen und die Möglichkeit, sich zu waschen und mit warmer Kleidung zu versorgen, so Angela Schweers.
Bereits zum hundertjährigen Bestehen der Arbeiterwohlfahrt im vergangenen Jahr hatte der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. einen Forderungskatalog für Politik und Entscheider*innen aufgelegt. Unter den neun Forderungen, die eine sozial gerechte Gesellschaft zum Ziel haben, ist auch "Wohnungslosigkeit verhindern". Als Schutz vor Hunger und Kälte wurden als Maßnahmen die "Schaffung bedarfsgerechter und gut zu erreichender Notunterkünfte" und der "Ausbau zentraler Treffs für wohnungslose Menschen" benannt. Das Anliegen wird dringender, auch weil es wegen der Corona-Pandemie eine steigende Zahl an Obdachlosen geben könnte.
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