Der AWO Bezirksverband übernimmt im Auftrag der Potsdamer Stadtverwaltung künftig die Koordination des ehrenamtlichen Engagements für geflüchtete Ukrainer*innen. Dabei geht es vor allem um den Aufbau von Strukturen. „Die Wohlfahrtsverbände erbringen die staatlich gewährten Sozialleistungen.
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Unser gesellschaftlicher Auftrag ist es aber auch, das zivilgesellschaftliche Ehrenamt zu fördern und zielgerichtet und effektiv einzusetzen. Gemeinsam mit den vielen Initiativen, Vereinen und Privatpersonen werden wir auch in der Ukraine-Hilfe diesen Auftrag erfüllen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes, Angela Schweers, am Mittwoch auf eine gemeinsamen Pressekonferenz mit der Sozialbeigeordneten Brigitte Meier und dem Chef der Potsdamer Feuerwehr, Ralf Krawinkel.
In dieser Woche seien bereits zwei neue Stellen für die Ehrenamtskoordinierung besetzt worden, so Schweers. Eine neue Kollegin ist Ukrainerin, ein Kollege in der jüdischen Gemeinde aktiv. Beide seien gut vernetzt in Potsdam. Weitere Mitarbeiter*innen mit Organisationstalent würden gesucht. „Und sie müssen Menschen mögen“, so Schweers.
Bis auf weiteres werden neben Geldspenden Lebensmittel, Medikamente oder Hygieneartikel benötigt. Auch kommen viele Kinder nach Potsdam, die keine Schuhe mehr hätten. Weitere Angaben zu den aktuell benötigten Sachspenden veröffentlichen wir zeitnah auf unserem Ukraine-Ticker unter https://awo-potsdam.de/ukraine-hilfe/. Auch müssen die aus der Ukraine geflüchteten Menschen hier mit Geld versorgt werden, da sie aktuell nicht an ihre Bankkonten kommen. Hier müssten „so schnell wie möglich die Anträge gestellt werden“, sagte Schweers. Sie dankte zugleich der Deutschen Telekom für 200 Sim-Cards für Handys, die an die Arbeiterwohlfahrt übergeben wurden und die jetzt an die Menschen in den Unterkünften ausgegeben werden.
Außerdem wird die Arbeiterwohlfahrt ab sofort auch die Wohnungstauschzentrale der Stadt Potsdam unterstützen. „Damit haben wir eine schnelle und schlagkräftige Lösung gefunden“, so Stabsleiterin Brigitte Meier. Angela Schweers ergänzt: „Es gibt bereits viele Anfragen und Angebote. Wir stellen jetzt zusätzliches Personal auf für diese Aufgabe ein und haben heute einen Antrag bei der Förderorganisation Aktion Mensch auf den Weg gebracht“. Wichtig sei, dass es sowohl für den Anbieter einer Wohnung als auch für den künftigen Nutzer passe. Die Geflüchteten „sind erschöpft, haben Ängste und Sorgen und die Verständigung ist schwierig“. Gesucht würden vor allem langfristige Wohnungsangebote. Darüber hinaus plant der AWO Bezirksverband Potsdam Deutschkurse für Kinder und Jugendliche. Eine Erstberatung für geflüchtete Menschen startete bereits in der vergangenen Woche. Dafür sind ebenfalls entsprechende Anträge auf Förderung an die Aktion Mensch gestellt worden.
Die Sozialbeigeordnete Meier dankte den vielen freiwilligen Helfer*innen für das große Engagement. Nun sei es wichtig, das Ehrenamt langfristig, effektiv und sicher nutzen zu können. Bis Mittwochvormittag waren nach Angaben der Stadtverwaltung in Potsdam 794 Plätze in Pensionen und Hotels mit geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern belegt. Dazu kommen 39 Personen, die in der Nacht in die Biosphäre gekommen sind und dort übernachtet haben.
„Es sind nicht unsere Unterschiede, die uns trennen. Es ist unsere Unfähigkeit, diese Unterschiede anzuerkennen, zu akzeptieren und zu feiern“. Dieses Zitat der ...