Der Weg dorthin ist für Kinder und Jugendliche nicht immer einfach und stark abhängig vom persönlichen Umfeld. Es ist ein Alarmzeichen, dass über 20 Prozent der Auszubildenden die Ausbildung abbrechen.
Die Ursachen dafür sind schon im frühkindlichen Alter zu suchen. Denn Bildung fängt bereits in den Kindertageseinrichtungen an. Bei einem Betreuungsschlüssel in Brandenburg von 8,2 Kindern auf eine/n Erzieher*in ist eine professionelle Begleitung der Kinder nur schwer möglich.
Brandenburg ist insgesamt bei dem nationalen Bildungsvergleich der INSM schlecht aufgestellt. Kinder, Jugendliche und Studierende werden laut dem Bildungsmonitor 2024 nur noch in Bremen schlechter auf das Leben vorbereitet.
In Brandenburg liegt die Schulabbrecherquote bei 7,4 Prozent. Das bedeutet, dass fast jeder 13. Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlässt. Ein fehlender Schulabschluss erschwert nicht nur den Zugang zu einer qualifizierten Berufsausbildung, sondern führt häufig zu prekären Beschäftigungsverhältnissen mit geringer Bezahlung und eingeschränkten Aufstiegschancen. Zudem sind Schulabbrecher häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und haben ein erhöhtes Risiko, gesellschaftlich isoliert zu werden.
Die ISS-Langzeitstudie zur Lebenssituation und Lebenslage von (armen) Kindern (https://www.iss-ffm.de/themen/alter/projekte-1/langzeitstudie-zur-lebenssituation-und-lebenslage-armer-kinder) bringt es auf den Punkt:
„Am Übergang Schule – Beruf fehlt es jungen Menschen an einer umfassenden Vorbereitung auf den Weg ins junge Erwachsenenalter. Dies gilt grundsätzlich für alle jungen Menschen, unabhängig von der Schulform. Dieses Defizit lässt sich allerdings bei jungen Menschen aus sozial benachteiligten Familien besonders stark erkennen. Die Schule soll daher zu einem Ort werden, wo das Erwachsenwerden mit konkreten Kenntnissen und Kompetenzen erlebbar gemacht wird.“
Der Bildungserfolg eines Kindes hängt in Deutschland stark von der sozialen und finanziellen Situation der Eltern ab. Kinder aus Familien mit niedrigem Bildungsniveau, geringem Einkommen oder ohne Erwerbstätigkeit haben deutlich schlechtere Bildungschancen.
Laut dem 10. Nationalen Bildungsbericht sind 31 Prozent der unter 18-Jährigen in Deutschland von mindestens einer bildungsbezogenen Risikolage betroffen, wie z. B. Armut oder geringe elterliche Bildung. Diese Faktoren wirken sich negativ auf die schulische Entwicklung und den späteren beruflichen Werdegang der Kinder aus.