Die eigenen Rechte kennen

Potsdamer Kinder- und Jugendkonferenz anlässlich 30 Jahre Kinderrechte

Die eigenen Rechte kennen

Potsdamer Kinder- und Jugendkonferenz anlässlich 30 Jahre Kinderrechte

Um für Gerechtigkeit eintreten zu können, muss man die eigenen Rechte kennen.
Auch aus diesem Grund hat der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. bei der zweitägigen Kinderrechte- und Jugendkonferenz in der vergangenen Woche an der Fachhochschule Potsdam in der Vorbereitung und Durchführung mitgewirkt.


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Zusammen mit der Kinder- und Jugendbeauftragten des Landes Brandenburg, der Friedrich-Ebert- Stiftung sowie dem Kinder- und Jugendbüro Potsdam haben die Beteiligten der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt ein buntes und partizipatives Format entwickelt, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene – bezogen auf kinderrechtsbezogene Themen – miteinander ins Gespräch zu bringen.

Am ersten Tag wurde den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, Themen ohne die Erwachsenen zu besprechen. In den Workshops „Kostenloser ÖPNV/ Nachhaltigkeit“, „Jugendbeteiligung in Potsdam“, „Seelische Gesundheit an Schulen“ sowie in einem offenen Workshop für eigene Themen wurde mit hohem Engagement diskutiert. Die Heranwachsenden schafften es in den Diskussionen beispielhaft, die teilweise großen Altersunterschiede zwischen den Grundschüler*innen und den jungen Erwachsenen zu überbrücken und sich gegenseitig die gleichen Gesprächsanteile zu gewähren. Beendet wurde der Tag mit einer inhaltlichen Präsentation aller Workshops bei Pizza und Brause im Casino der Fachhochschule Potsdam. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die ehrenamtlich tätigen Studierenden aus dem Casino Fachhochschule Potsdam für ihre freundliche Unterstützung an beiden Tagen.

Armutssensibles Handeln und Arbeiten

Am zweiten Konferenztag waren dann aktive und angehende Fachkräfte der Pädagogik und der Sozialen Arbeit angesprochen. In fünf Workshops wurde zu praktischen Methoden der Beteiligung, der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit psychisch erkrankten Elternteilen, dem kinderrechtsbasierten Kinderschutz und der seelischen Gesundheit mit dem Schwerpunkt auf den Umgang mit von Traumatisierung betroffenen Menschen gearbeitet. Das AWO Büro KINDER(ar)MUT war mit einem Workshop zum armutssensiblen Handeln und Arbeiten dabei. Zwar sieht der zweite Artikel der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen den Schutz vor Diskriminierung von Kindern aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder dem Status ihrer Eltern vor. Die bestehende Kinderarmut zeigt aber, dass viele zugesprochene Kinderrechte aktuell nicht beachtet werden.

Hohe Belastung durch leistungsorientiertes Schulsystem

Abschließend wurden in einer Podiumsdiskussion die Ergebnisse der Kinderrechte- und Jugendkonferenz diskutiert. Daran nahmen der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam, Mike Schubert, ein Vertreter des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, die Kinder und Jugendbeauftragte des Landes Brandenburg, Katrin Krumrey, und die Koordinatorin für Kinder und Jugendinteressen in Potsdam, Stefanie Buhr, teil. Ein besonders eindrücklicher Beitrag war die von drei Schülern durchgeführte Studie zu den seelischen Belastungen durch das leistungsorientierte Schulsystem im Kontext der Corona-Pandemie.

 

Es war erfrischend zu sehen, mit welchem Engagement sich die Kinder und Jugendlichen für ihre Belange einsetzen. Sie waren die Hauptakteure der Konferenz. Die Diskussion über Kinderrechte wird auch in den kommenden Monaten weitergeführt. So wurden einige der Kinder und Jugendlichen schon zu einem Termin bei Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst eingeladen. Auch soll im Frühjahr kommenden Jahres ein zielgerichteter Austausch zum Öffentlichen Nahverkehr in Potsdam stattfinden.

 
 
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