Digitale Teilhabe beginnt mit Vertrauen

AWO Ortsverein „mutig & online“ spricht mit wohnungslosen Menschen über deren digitale Bedarfe

Digitale Teilhabe beginnt mit Vertrauen

Tischplatte darauf liegen Stifte, ein AWO Flyer: Wohnungslos - ein Schicksal. Corny Riegel, Geldbörse und darauf ein Smartphon. DIN A4 Blatt mit handschriftlichen Notizen.
Mutig und Online

AWO Ortsverein „mutig & online“ spricht mit wohnungslosen Menschen über deren digitale Bedarfe

„Mal eben eine Mail vom Jobcenter lesen“, klingt eigentlich nach einer Alltäglichkeit. Für wohnungslose Menschen kann das schwierig werden. Denn selbst wenn ein Smartphone zur Verfügung steht, fehlt es oftmals an Guthaben auf der Prepaid-Karte oder einer funktionierenden WLAN-Verbindung. Wer dann noch die Mail ausdrucken möchte und ggf. fehlende Unterlagen zurückschicken muss, kommt schnell an die „digitalen“ Grenzen.


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Viele Verwaltungsvorgänge werden digitalisiert, oft aber werden dabei nur die Perspektiven der Behörden eingenommen, die Bedarfe der Klient*innen werden im Digitalisierungsprozess, von dem sie aber in der Regel direkt betroffen sind, meist nicht berücksichtigt.

Diese Feststellung wurde schon beim Fachtag zum Thema „Wohnungslosigkeit“ im Sommer 2022 formuliert. Denn es fehlt an allem: Digitale Endgeräte an gut erreichbaren Orten mit WLAN, Drucker und Scanner. Menschen, die bei digitalen Antragsstellungen begleiten und beraten. Und natürlich fehlt es auch an Vertrauen in digitale Prozesse. „Was passiert mit meinen Daten?“ – Eine Frage, die sich besonders Menschen stellen, die schon negative Erfahrungen im Behördendschungel gemacht haben.

Der digitale Ortsverein „mutig & online“ des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. möchte in der Landeshauptstadt solche „digitalen Orte“ für Menschen schaffen, die von Armut oder Wohnungslosigkeit betroffen sind. Um zu erfahren, welche Bedarfe diese Menschen in Bezug auf digitale Teilhabe haben, trafen sich heute Mitglieder des Vereins mit wohnungslosen Menschen, die über AWO-Einrichtungen begleitet werden.

Es war ein erster Austausch mit vielen interessanten Blickwinkeln. Dabei wurden schon eine Reihe von Notwendigkeiten und Lösungen zusammengetragen: Es könnte z.B. ein mobiler digitaler Ort sein, der zu unterschiedlichen Zeiten an bestimmten Orten zur Verfügung steht. Digitale Antragsstellungen sollten inhaltlich und technisch begleitet werden. Darüber hinaus wären Datenbanken mit öffentlichen WLAN-Orten sinnvoll.

Der Austausch geht weiter, damit digitale Teilhabe auf den Weg gebracht werden kann.

 
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