So gebe es im Landkreis Potsdam-Mittelmark immer noch kein Wohnungsnotfallkonzept, sagte Anne Schweiger, Leiterin der ambulanten Wohn- und Eingliederungshilfe des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. In vielen Kommunen fehlten Unterkünfte und Standards der Unterbringung existierten nicht. „Hier gibt es auch viel Verdrängung, etwa nach Berlin, Potsdam oder Brandenburg an der Havel“, fügte sie hinzu. „Unsere Hilfe lebt vom Netzwerk und von der langfristigen und verlässlichen Betreuung der Menschen“. Genau so funktioniert auch die Migrationsberatung (MBE) im Landkreis. Leiterin Ewgenia Marte betonte, dass auch geflüchtete Menschen Schulden hätten oder von Wohnungslosigkeit bedroht seien. Durch ihre Beratung könnten aber viele Probleme gelöst werden.
Aline Liebenow, Leiterin aller Schuldnerberatungsstellen der AWO in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland, forderte eine auskömmliche und langfristige Finanzierung der Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen. So habe sie aktuell nur einen Jahres-Vertrag. „Kann ich im Oktober dann noch neue Klient*innen annehmen und betreuen, wenn ich nicht weiß, ob ich ab Januar noch da bin? Eigentlich nicht, aber ich mache es trotzdem“, sagte sie. Auch seien die Landesmittel für die Insolvenzberatung für 2023 noch immer nicht ausgezahlt. „Und das Jahr geht zu langsam zu Ende.“ Es gebe aktuell sehr viele Anfragen und eine lange Warteliste. Und die Folgen von Corona und der hohen Inflation werde sie erst in einigen Jahren spüren. „Es dauert mehrere Jahre, bis die Menschen in ihrer Not zu uns kommen“, sagte sie.