Während die einen ihren Bögen noch den letzten Schliff geben, bauen sich andere schon die Pfeile dazu. Es braucht drei Teile aus der bunten Feder-Box, einen Anspitzer, Kleber für Nocke und Spitze sowie feinmotorisches Geschick und Geduld. Im so genannten Befiederungs-Ständer trocknet der Kleber, der die Federn mit dem Holzstab verbindet. Indes bekommt der Rattan-Bogen einen Anstrich mit Leinölfirnis, so dass er geschmeidig bleibt.
Finaler Höhepunkt ist für alle am Sonntag das Erlebnis, mit dem eigenen Bogen die Pfeile nacheinander auf die Zielscheibe abzufeuern. Bogensport sorgt für Balance auf körperlicher, mentaler und sozialer Ebene. Insgesamt haben sich 19 Frauen aus vier Nationen einen Langbogen im AWO-Mehrgenerationenhaus gebaut, sich auf Deutsch ausgetauscht. Die Zielgruppe umfasst neben Teenagern auch ältere Frauen, die oftmals durch familiäre und häusliche Verpflichtungen schwer Zugang zu Freizeitaktivitäten finden – ganz abgesehen ihrer begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Durch die gemeinsame Aktivität verbessern die Frauen ihre körperliche Fitness und auch ihre Deutschkenntnisse auf informelle Weise. Am liebsten würden sich die Frauen regelmäßig treffen, um aus der „Verinselung“ herauszukommen und sich gemeinsam eine Auszeit „mit Schuss“ zu gönnen – für mehr Balance im Alltag.