Für Bildung hat die Politik nicht viel übrig. Anders lassen sich die monatlichen 55 Cent, die im Hartz IV-Regelbedarfssatz der Sechs- bis 14-Jährigen für Bildungswesen vorgesehen sind, nicht deuten. Auch in anderen Bereichen werden Kinder und Jugendliche, die mit einer Grundsicherung von bisher 308 bzw. 328 Euro (Stand: 2020) im Monat auskommen müssen, sehr kurz gehalten.
Die Regelsätze entsprechen bei weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf von Heranwachsenden und stehen dem Kinderrecht auf Chancengleichheit deutlich entgegen. Armut ist System.
Die frühere Sozialhilfe unterstützte staatlich organisiert und proaktiv Menschen in besonderen schwierigen Lebenslagen. Und in diese Lagen kann jeder geraten: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennung oder Tod des Partners. Mit der Umstellung auf die Grundsicherung, kurz Hartz IV genannt, wurde ein System der Armut geschaffen und verfestigt, in dem auch viele Kinder gefangen sind. Kinderarmut ist somit systemrelevant geworden.
Die Auswirkungen der neuen Regelsätze für Kinder ist eines der Themen in unsere neuen Ausgabe der Herz & Hand.
Das Jahr 2020 geht zu Ende und damit ein Jahr des Abstandes, der Vorsicht, aber auch der Solidarität und der Unterstützung füreinander. Wir alle sehnen uns nach Normalität und Zuversicht, die viele von uns für einen gefühlten Moment in den Sommermonaten erleben konnten. Jetzt dominiert die Pandemie wieder die Schlagzeilen und der Blick auf die Zahlen, die Sorge um die eigene Gesundheit und die der Angehörigen überlagert den Alltag.
Kontaktminimierung und abgesagte Feiern betreffen auch uns als Sozialverband. Veranstaltungen müssen ausfallen, kulturelle Aktivitäten können nicht stattfinden, die Situation an Kitas und Schulen ist angespannt – für die Lehrer*innen und natürlich die Kinder und Jugendlichen. Umso stolzer sind wir, dass wir trotz der widrigen Bedingungen zahlreiche Projekte umsetzen konnten, die den Corona-Alltag vielleicht ein wenig aufhellen und verbessern. Darüber wollen wir Ihnen gern berichten.