„Ein Kind wurde vor kurzem in einem Lagerhaus in einem Sumpfgebiet geboren“, berichtete Gebert. Und weiter: „Es fehlen Babymilch und andere Lebensmittel. Es fehlt warme Kleidung und auch ein Dach über dem Kopf. Die Familien, insgesamt 16 Personen, darunter fünf Kinder im Grenzgebiet zwischen Polen, Belarus und der Ukraine wurden 15 mal über die Grenze und wieder zurück geschoben. Mittlerweile gibt es keinen Kontakt mehr zu den Menschen“.
Mitarbeiter*innen des AWO Bezirksverbandes Potsdam hatten bei einer Reise ins polnische Grenzgebiet im Dezember 2021 den Kontakt zu Gebert und dem polnischen Netzwerk hergestellt. (https://awo-potsdam.de/news-artikel/menschen-erfrieren-an-der-grenze-zu-belarus/). „Grupa Granica“ versucht gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen seit rund einem Jahr, auf die Situation der noch rund 1000 Menschen im Grenzgebiet aufmerksam zu machen und sie zu unterstützen.
„Es sterben dort Menschen“, sagte Gebert. Anders als die ukrainischen Geflüchteten würden sie nicht nach Polen gelassen, seien dort nicht willkommen. Es gebe sogenannte Pushbacks zurück über die Grenze nach Belarus. Auch Kriegs-Geflüchtete aus der Ukraine, die beispielsweise nur eine Aufenthaltsgenehmigung hätten und ursprünglich aus Afrika oder dem Nahen Osten zum Studieren in der Ukraine waren, werden ihr zufolge anders behandelt. Es sei sehr schwer für sie, überhaupt nach Polen zu gelangen, um dem Krieg in der Ukraine zu entkommen.