„Unter der Brücke ist kein Zuhause“ oder „Wohnen ist Menschenrecht“ war auf den Lehnen der pinken Sessel zu lesen, die sich zum heutigen „Tag der Wohnungslosen“ auf der Langen Brücke in Potsdam aufreihten. Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. hat sich mit seiner Kundgebung zum diesjährigen Aktionstag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungslosenhilfe (BAGW) den zahlreichen deutschlandweiten Veranstaltungen angeschlossen, um auf die schwierige Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam zu machen.
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Mit dem in diesem Jahr erarbeiteten Aktionsplan Wohnungsnotfallhilfe habe der Bund eine Struktur geschaffen, die den Kommunen mehr Unterstützung im Kampf gegen Obdachlosigkeit zusichere, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz am AWO-Stand. Der Plan müsse nun jährlich mit Aufgaben wie zum Beispiel einem Housing First Programm unterfüttert werden. Die schnelle Vermittlung von Wohnraum sei das eine, so Geywitz. Der Einzug in eine eigene Wohnung müsse aber mit weiteren Angeboten flankiert sein.
Einen landesweiten Aktionsplan hatte DIE LINKE im Brandenburger Landtag auf den Weg bringen wollen, dafür keine Mehrheit erhalten, bedauerte die wohnungspolitische Sprecherin Isabelle Vandre. Als Potsdamer Stadtverordnete werde sie sich für kostenfreie digitale Zugänge einsetzen. Damit trägt Vandre die Forderung der AWO nach digitaler Teilhabe für wohnungslose Menschen mit.
Weitere Landtags- und Stadtverordnete anderer Fraktionen sowie Vertreter*innen der Stadtverwaltung waren dem Aufruf der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt gefolgt, sich am Aktionstag zu beteiligen.
Schon lange fordert die AWO: „Wohnungslosigkeit verhindern“. Diese ist eine von neun Forderungen, die erfüllt sein müssen, um das Ziel – eine sozial gerechte Gesellschaft – zu erreichen. Das AWO-Programm heißt „1 Ziel, 9 Forderungen“ kurz: 1plus9.
Hintergrund:
Die Anzahl von untergebrachten Wohnungslosen steigt stetig. Auf Bundesebene hat sich die Zahl im Vergleich von 2022 zu 2023 mehr als verdoppelt. Im Land Brandenburg hat sich die Zahl fast verdreifacht. Da die amtliche Statistik nicht diejenigen umfasst, die auf der Straße leben oder die bei Freund*innen und Verwandten unterkommen, schätzt die AWO die tatsächliche Zahl von Menschen ohne Wohnung deutlich höher ein. Es besteht dringender Handlungsbedarf.
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