Die Corona-Pandemie überdeckt alles. Täglich werden neue Inzidenzwerte veröffentlicht, die Belegungen der Intensivstationen mitgeteilt, über Schulschließungen, Mutanten und Superspreader gesprochen. Jetzt bestätigt sich, was wir schon länger befürchtet haben. Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Potsdam hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen, wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtet. Doch dahinter stehen in jedem Fall Einzelschicksale, die viel zu selten thematisiert werden.
Minuten
Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn für das Kind eine Gefahr besteht, dass es zu einer erheblichen Schädigung für das geistige, körperliche und seelische Wohl kommt. Das kann Vernachlässigung sein, körperliche oder seelische Gewalt, fehlende Aufsicht. Es steht zu befürchten, dass die Dunkelziffer von Kindeswohlgefährdungen sehr hoch ist. Und Schulen, Kitas sowie Horte als „Frühwarnsystem“ funktionieren nur noch eingeschränkt. Da klingt die Diskussion, ob die Schulen nun ab dem Inzidenzwert von 100, 150 oder wie nun beschlossen ab einer Inzidenz von 165 zu schließen haben, realitätsfern.
Gerade der Grenzwert von 165 für ein Aussetzen der Präsenzpflicht erweckt den Eindruck, als wäre er gewürfelt worden, auch wenn es sich dabei um einen „normalen“ demokratischen Aushandlungsprozess handelt. Es ist inakzeptabel, wenn nur noch Zahlen und Statistiken den täglichen politischen Diskurs bestimmen. Denn hinter jeder Zahl verbergen sich Einzelschicksale gerade von Kindern und Familien.
Besonders betroffen sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Eltern mit langjährigen chronischen Erkrankungen, zugewanderte Familien und natürlich alle, die aufgrund von fehlendem oder sehr niedrigem Erwerbseinkommen auf staatliche Leistungen angewiesen sind.
Wie erreichen wir diese Kinder und Familien, wenn Schulen und Kitas schließen? Wie kommen z.B. Kinder an das ihnen zustehende kostenlose Essen, wenn die Kita oder die Schule schließt? Im Dezember vergangenen Jahres haben wir ein Konzept eingefordert, wie diese Menschen, diese Kinder, erreicht und unterstützt werden können. Es ist seitdem nichts passiert. Jedes Kind hat einen Anspruch auf Chancengleichheit. Wir versuchen gemeinsam mit den Mitarbeitenden unserer Kitas und Schulen, aber auch speziell mit unserem Büro KINDER(ar)MUT und weiteren Initiativen gegenzuhalten und freuen uns über jeden, der selbst im Sinne der Kinder und ihrer Familien aktiv wird. Jede Unterstützung ist uns willkommen.
Vor allem durch ein anderes Speiseangebot und Umrüstungen bei der Beleuchtung hat unser Seniorenzentrum Käthe-Kollwitz-Haus in Potsdam seine Umweltbilanz im vergangenen Jahr ...
Das erste Mal eine Ortsvereinsklausur bei der AWO - online
27.04.2021 16:03
Zweimal im Jahr veranstalten wir Klausuren gemeinsam mit den Vorständen der 30 Ortsvereine und der 2 Kreisverbände des AWO Bezirksverbandes Potsdam, in denen etwa 3000 ...