Es gebe eine strukturelle Benachteiligung und Ausgrenzung von Menschen. „Wir haben immer eine Form von Stigmatisierung gehabt“, sagte sie. Bedrohlich werde es, wenn sich diese Stigmatisierung in Strukturen widerspiegele, im Handeln des Staates, in Schulen, in der Arbeitswelt. SchwarzRund sieht dabei eine ähnliches Muster bei Rassismus und Behindertenfeindlichkeit. Es sei wichtig zu versuchen, sich in andere hineinzuversetzen. Die Art, wie etwa Menschen mit Behinderung „durch die Stadt navigieren, ist ganz anders.“ Das beginne schon bei der Suche nach dem Aufzug zur U-Bahn oder den Schwierigkeiten, ein Kopfsteinpflaster mit dem Rollstuhl zu überwinden.
Sie rief zugleich dazu auf, mit den Behinderten Menschen zu sprechen und ihnen zuzuhören. „Lest deren Statements, wenn ihr wissen wollt, wie sie denken“, sagte SchwarzRund. Auch sei es wichtig, auf jeden Menschen zuzugehen und ihm Hilfe anzubieten. „Was brauchen Sie jetzt? Was können wir tun?“ Dies sei besonders in der sozialen Arbeit wichtig. SchwarzRund ist als Schwarze Deutsche Dominikaner*in geboren worden und bekannt durch ihren gleichnamigen Blog sowie Bücher und Beiträge. Zurzeit promoviert SchwarzRund zu Audre Lordes Demokratieverständnis und Politik der Differenz.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus gehen 20. März bis 2. April 2023. Sie stehen in diesem Jahr unter dem Motto "Misch dich ein", ein Aufruf, dem die AWO sehr gerne folgt. Auch der digitale AWO Ortsverein "mutig & online" der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt will mit kreativen Aktionen ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Es geht darum, Solidarität zu bekunden mit von Rassismus betroffenen Menschen und Gesicht zu zeigen für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Dazu appellieren wir an unsere AWO Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.