Hauptschüler*innen oder Jugendliche ganz ohne Schulabschluss haben zunehmend Schwierigkeiten, eine geeignete Lehrstelle zu finden. Das geht aus einer zum Internationalen der Bildung veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FIBS) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor.
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Zwischen 2011 und 2021 hat sich demnach der Anteil der Jugendlichen, die mit einem Hauptschulabschluss die Berufsausbildung beginnen, um ein Fünftel verringert. Bei den Jugendlichen ohne Schulabschluss gelang es zuletzt nur 30 Prozent, eine Lehrstelle zu bekommen. Für Jugendliche mit niedriger Schulbildung wird es offenkundig trotz vieler tausend unbesetzter Ausbildungsplätze immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Ursachen dafür liegen laut FiBS unter anderem in steigenden Qualifikationsanforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und in regionalen Ungleichgewichten. Auch habe die Corona-Krise vielen Jugendlichen den Berufseinstieg aufgrund fehlender Praktika und Orientierungsmöglichkeiten erschwert.
Diese Entwicklung läuft seit Jahren und verschlechtert die Chancen von Kindern und Jugendlichen, sich ein eigenständiges unabhängiges Leben aufzubauen. „Wenn die Leistungen nicht ausreichen, müssen die Bewerber*innen eben unterstützt und gefördert werden“, sagte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. Es müsse möglich sein, dass alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz bekommen. „Dafür sollten die Unternehmen auch ihre Erwartungen an die Auszubildenden anpassen“, so Schweers
Außerdem müsse die durch die Bundesregierung angekündigte Ausbildungsgarantie umgesetzt und erweitert werden. Ausbildungsplätze und eine inklusive Berufsausbildung könnten beispielsweise durch Träger der Wohlfahrtspflege in Kooperation mit Betrieben und durch kommunale Angebote der Jugendhilfe geschaffen werden.
Die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt setzt sich seit Jahren unter anderem mit dem AWO Büro KINDER(ar)MUT für Kinder und Jugendliche aus armen Familien ein. Kinderarmut verschlechtert die Bildungschancen massiv, verhindert Chancengleichheit und hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Jugendlichen.
Abriss und Neubau oder Sanierung. Am Mittwoch will die Stadtverordnetenversammlung (SVV) unter anderem erneut über die Zukunft des Staudenhofes in der Potsdamer Mitte.
Zum Arbeitsplatz gehört auch die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu finden. Der mehr als angespannte Wohnungsmarkt macht es aber so gut wie unmöglich, in die Region zu ziehen ...