Sie wollen sich jetzt wechselseitig kennenlernen: Die Soziale Wohnhilfe und die Jugendhilfe des Allgemeinen sozialen Dienstes der Landeshauptstadt Potsdam. Dies ist das Ergebnis eines Fachtags, den die AWO Einrichtung „W13“ anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens in dieser Woche im Bürgerhaus am Schlaatz veranstaltet hat. Das Wohnprojekt, in dem junge Volljährige ambulant in Gruppen betreut werden, arbeitet genau an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Wohnungsnotfallhilfe. Bei der Ausgestaltung der Übergänge gibt es noch erheblichen Nachholbedarf, die Aufgabenverteilung zwischen pädagogischen und sozialarbeiterischen Angeboten sind unklar.
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Ein Treffen zunächst nur auf der Verwaltungsebene werde noch in diesem Jahr stattfinden, kündigte Peter Svedja, Bereichsleiter der Potsdamer Wohnhilfe, am Ende der Veranstaltung an. Zuvor hatten die Fachtagenden – aktuelle und ehemalige Bewohner aus der W 13, Fachleute aus der Jugend- und Wohnungslosenhilfe sowie Ämter-Vertreter*innen – nach Inputs und Praxiserfahrungen im „Fishbowl“ die Schwachstellen im System diskutiert und überlegt, wie die Dinge im Sinne der jungen Menschen besser gestaltet werden können. Nach dem Kinder-Jugend-Stärkungsgesetz von 2021 eine pflichtige Aufgabe des Staates, wie Dr. Serge Embacher referierte. Demnach „erhalten Kinder und Jugendliche geeignete und notwendige Hilfe, wenn und so lange sie kein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben führen können“.
In den 20 Jahren „W13“ wurden insgesamt 287 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 18 und 27 Jahren auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet, resümierte Annekathrin Hinsche, Leiterin der AWO Einrichtung am Schlaatz. Manchmal brauche dies einen langen Atem. Sie erzählte von einem jungen Mann, der sieben Jahre im Ambulant betreuten Gruppenwohnen gewesen sei. Inzwischen, so Annekathrin Hinsche, habe er eine abgeschlossene Ausbildung und eine eigene Wohnung. Die Mühe habe sich gelohnt, „sie lohnt sich immer.“
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