Im zweiten Teil schilderten Jule Papritz und Doreen Gierke vom AWO Büro KINDER(ar)MUT die Situation armer Familien in Potsdam. Viele Eltern und Alleinerziehende seien einsam und erschöpft. Da helfe eben diese Beziehungsarbeit. „Erschreckend ist die Lebenswelt der Kinder in Stadtteilen wie dem Schlaatz durch beengten Wohnraum und wenig Teilhabe“, so Gierke. Die Vorstandsreferentin der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, Jane Baneth, warb zugleich für mehr niedrigschwellige Orte wie Treffpunkte, Familienzentren und Kiezkitas – „Orte an denen die Menschen ohnehin sind“. Auch die von den Stadtverordneten bereits beschlossene Bildungskarte für alle Kinder müsse jetzt schnell realisiert werden, damit beispielsweise Hilfen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) schneller bei den Menschen ankommen.
Am Vormittag hatte sich Clemens Viehrig zum Kaffeeklatsch in die AWO Seniorenfreizeitstätte in der AWO Kita „Wurzelwerk“ eingeladen und brachte dazu den Kuchen selbst mit. Im Gespräch mit den beiden Donnerstag-Sportgruppen und der Einrichtungsleiterin Anja Thielecke diskutierte er u.a. die Verbesserung des Bürgerservices, zum Beispiel als mobiles Angebot. Der 47-Jährige stellt sich einen Bürger-Bus vor, der nach einem festen Tourenplan die verschiedenen Stadtteile abfahre – als Dienstleister vor Ort. „Das spart Wege, insbesondere für diejenigen, die selbst nicht mehr so mobil sind.“ Der Vorschlag fand Zustimmung bei den Seniorinnen und Senioren aus der Waldstadt, die zuvor die mangelnde Bürgerfreundlichkeit der städtischen Verwaltung beklagt hatten.
„Mehr Qualität für Kitas und Schulen – Jugendeinrichtungen ausbauen“ ist eine von neun Forderungen aus unserem Programm „1 plus 9 – ein Ziel, neun Forderungen für eine sozial gerechte Gesellschaft“.