Tampons, Binden oder andere Menstruationsartikel müssen an Schulen kostenfrei verfügbar sein. „Periodenarmut führt häufig zu sozialer Ausgrenzung und dem Gebrauch von unhygienischen Ersatzmitteln, was negative gesundheitliche Folgen haben kann“, sagte Vicky Kindl, zuständig für Vielfaltssensible Verbandsarbeit und Leiterin des Eltern Kind Zentrums (EKiZ) beim AWO Bezirksverband Potsdam e.V., am gestrigen Mittwoch im Bildungsausschuss des Brandenburger Landtags.
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Manche Schüler*innen würden auch aus Scham dem Unterricht fernbleiben, wenn sie ihre Tage hätten. Kindl zufolge kosten Tampons und Binden im Schnitt fünf Euro monatlich, die Kosten für Schmerztabletten und Ersatzwäsche nicht einberechnet. „In manchen Elternhäusern fehlen nicht nur die finanziellen Mittel, sondern manchmal auch das Vertrauen. Aus Scham wenden sich die Kinder dann nicht an die Eltern, wenn die Periode das erste Mal einsetzt“, sagte Kindl.
Außerdem würden Menschen mit Periode gegenüber denen ohne Periode benachteiligt und finanziell zusätzlich belastet. Wie stark die Ungerechtigkeit in Hinblick auf die finanziellen Belastungen für Menschen mit Menstruation sind, wurde beim Thema Hilfen zur Erziehung (HzE) deutlich. Werden Toilettenpapier und andere Hygieneprodukte von den stationären Einrichtungen über die Pauschalbeträge beschafft, müssen Tampons und Binden vom Taschengeld der Bewohner*innen selbst gekauft werden.
Bildungsministerin Britta Ernst sagte zu, sich dem Thema anzunehmen und mit den Jugendämtern dazu in Kontakt zu treten. Grund für die Anhörung im Ausschuss war ein Antrag der Fraktion BVB/Freie Wähler, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, in Zusammenarbeit mit dem Landesschülerrat, dem Landeselternrat, den Sozialverbänden Brandenburgs sowie den Schulträgern ein Pilotprojekt an je einer weiterführenden Schule pro Landkreis und kreisfreier Stadt vom Schuljahr 2023/2024 an aufzulegen. An den Pilotschulen sollen Schüler*innen kostenfrei Menstruationshygieneartikel erhalten. Ob es dazu kommt, blieb am Mittwoch leider offen, obwohl sich auch die Landtagsabgeordneten weitgehend dafür aussprachen. In einigen Landkreisen gibt es aber bereits Testphasen, wie die Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg berichtete.
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