Augustin begleitet und unterstützt das Büro seit der Eröffnung im Jahr 2018. Die Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt berichtete in dem Gespräch, dass viele Familien die weiterhin hohe Inflation und die Preissteigerungen für Nahrungsmittel und Energie kaum noch schultern könnten. „Es wird zunehmend am Essen gespart - auch für die Kinder. Wir fordern deshalb die Einführung von kostenlosen Mahlzeiten in Schule und Kita“, sagte sie. Zudem würden in den kommenden Monaten weitere Kosten auf die Familien zukommen, da zum Jahresende die Abrechnungen für Strom und Gas erfolgen. „Das wird viele Eltern vor unlösbare Aufgaben stellen – bis in die Mittelschicht hinein“, warnte Schweers und forderte die Politik auf, jetzt schnell zu handeln.
„Getreu dem Motto ‚was braucht ein Kind?‘ ist es mir wichtig, darauf direkt zu schauen. Die Arbeit der AWO Potsdam und ihrem Büro KINDER(ar)MUT leistet dabei einen unverzichtbaren Beitrag, um dem Ziel der Chancengerechtigkeit für Kinder näher zu kommen“, sagte Augustin. „Gerade jetzt, wo beständig Hinweise kommen, dass Kinder hungrig zur Kita oder Schule kommen, muss gehandelt werden. Alle Kinder sollten gesund und ausreichend versorgt werden, denn nur so kann jedes Kind aufmerksam und konzentriert in Kita und Schule lernen. Wir müssen genau hinschauen, wo es den Kindern schon an den notwendigen Grundlagen fehlt.“
Ein weiteres Thema waren die Anträge von Familien auf Förderung über das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT). Diese sind Leistungen im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitssuchende oder der Sozialhilfe und sollen hilfebedürftigen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben dem Regelbedarf zugutekommen. Ziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe und Bildungsteilhabe sicherzustellen.
Hier sprach sich Augustin dafür aus, dass es vor Ort Antragsstellen der Kommunen geben muss, die bei der Ausfüllung der Anträge unterstützen können. Augustin ist auch Vorsitzende des Bildungsausschuss sowie Mitglied im Gesundheitsausschuss des Brandenburger Landtags und unterstützt seit Jahren die Einführung von Schulgesundheitsfachkräften. In einem langjährigen Modellprojekt unter Trägerschaft des AWO Bezirksverbandes Potsdam war der Einsatz der „Schulkrankenschwestern“ im Land Brandburg Ende 2021 erfolgreich abgeschlossen worden. Eine Verstetigung lehnte die Landesregierung aber ab. Aktuell sind allerdings weiterhin Schulgesundheitsfachkräfte an 20 Schulen im Land tätig. Die Finanzierung haben die Kommunen sowie ein Landkreis übernommen.