Und auch in den kommenden Jahren steht Potsdam vor enormen Herausforderungen. So brauche es bis 2040 laut der Pflegebedarfsplanung rund 11.000 barrierearme Wohnungen, sowie mehr als 500 stationäre Plätze in Heimen, sagte Stefan Zaborowski, Geschäftsführer der AWO Seniorenzentren Brandenburg gGmbH. Auch bei der ambulanten Pflege müssten die Kapazitäten erweitert werden. Darauf müsse sich die Stadt jetzt vorbereiten. „Die Stadt muss eine ordentliche Planung umsetzen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam e.V., Angela Schweers
Für Noosha Aubel ist die Situation in der Pflege offenbar ähnlich zur Lage in den Schulen. „Eigentlich ist das System kaputt, aber wir kleben nur Pflaster.“ So könnten sich viele ältere Menschen nicht mal mehr das Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr leisten. Zwar seien die Möglichkeiten der Kommunen begrenzt. Aber die Behörden müssten mobiler werden und auch mal vor Ort sein, die Bürger*innen müssten sich willkommen fühlen. „Wir müssen uns primär um die kümmern, die es aus eigener Kraft nicht schaffen. Das ist doch traurig. Alt werden in Deutschland ist keine gute Idee!“, sagte Aubel.
Die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt setzt sich mit ihrem Programm „1 plus 9“ für eine sozial gerechte Gesellschaft ein. Eine der neun Forderungen ist „Pflege neu denken“.