Endlich hat die Landeshauptstadt Potsdam einen Maßnahmenplan gegen Armut von Kindern und Jugendlichen.
Unser Konzept gegen Kinderarmut gibt es schon lange. Es ist die Grundlage unserer Arbeit im Büro Kinder(ar)Mut, das der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. vor über zwei Jahren eröffnet hat. Das Projekt wird mit 300.000 Euro von der Aktion Mensch gefördert. Unsere Arbeit hat große Außenwirkung und Pioniercharakter und wird auch politisch von vielen Unterstützer*innen getragen, die die Lage seit 15 Jahren klar einschätzen. Umso irritierter sind wir darüber, dass Sie, sehr geehrte Frau Aubel, jetzt als Bildungsbeigeordnete der Landeshauptstadt, die Sie ja selbst bei der Eröffnung unseres Büros anwesend waren, eine eigene Konzeption gegen Kinderarmut geschrieben und gestern der Presse vorgestellt haben – ohne die seit vielen Jahren geleistete Arbeit in diesem Feld zu würdigen.
Ihre Erkenntnisse sind für uns keinesfalls neu. Nämlich, dass Kinder, die in Armut aufwachsen:
- Schlechtere Bildungschancen haben
- Gesundheitliche Defizite aufweisen
- Keine Hobbys haben
- Stark von Bildungs- und kultureller Armut betroffen sind.
Über die Ursachen und Folgen von Kinderarmut gibt es zahlreiche Studien. Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. hat u.a. die bundesweiten Aktionswochen #echtAWO dazu genutzt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Themenschwerpunkte waren 2015: Aktionswoche gegen Kinderarmut, 2017: Armutsfalle Alleinerziehend und 2018: Bildung macht Held*innen – gegen Bildungsarmut und kulturelle Armut. Die Aktionen verbanden die Erfahrungen unserer täglichen sozialen Arbeit mit Maßnahmen zur Minderungen von Armutsfolgen.
Im Ergebnis entstanden Forderungskataloge an Politik und Verwaltung und schließlich auch das Büro Kinder(ar)Mut als Entwickler und Koordinator von Projekten und Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarmut.