Ein riesiger Raum voller Kunst mit tollen Menschen: Für den Aufbau des AWO Living Museums in Potsdam besuchten im vergangenen Dezember Mitarbeiter*innen des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. das Living Museum in New York City, USA. Karolin Wurlitzer und Carolina Cristòfol kamen während ihrer Reise auch mit dem polnischen Künstler Bolek Greczynski und dem ungarischen Psychologen sowie Philosophen Dr. Janos Marton zusammen, die das Living Museum in New York bereits 1983 gründeten. Es befindet sich auf dem Gelände des Creedmoor Psychriatic Centers in Queens - einem Stadtteil von New York. Diese Klinik zählt zu den größten staatlichen psychiatrischen Institutionen der Stadt. Unter anderem wurden dort in den 1960 er Jahren Lou Reed, Woody Guthrie und Bud Powell behandelt.
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Das Living Museum ist das Einzige seiner Art in den USA. Weltweit entstehen gerade zahlreiche Institutionen nach diesem Vorbild. Im Jahr 2016 wurde das Living Museum-Konzept auf der WHO-Konferenz in Südkorea, als vierte große Revolution in der Psychiatriegeschichte beschrieben.
Im Dezember 2022 bekamen die Mitarbeiterinnen des AWO Bezirksverbandes die Gelegenheit den Mitbegründer Dr. Janos Marton und seine derzeitige Kollegin Dr. Mitra Reyhani kennenzulernen und so viel wie möglich von Ihrem Wissen und Erfahrungsschatz mitzunehmen. Begeistert von diesem Konzept war auch die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam, Angela Schweers, die nun das AWO Living Museum Potsdam mit Förderung der Aktion Mensch ermöglicht.
Das AWO Living Museum-Projekt Potsdam wird eine Tagesstätte und ein offenes Atelier für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Gleichzeitig ist es ein Museum für Moderne Kunst. Innerhalb des Living Museums wirkt eine stressfreie, unterstützende und wertschätzende Atmosphäre. Hier können Menschen mit psychischen und/ oder körperlichen Beeinträchtigungen einer selbstbestimmten und sinnhaften Tätigkeit nachgehen. Gleichermaßen sind Kunstinteressierte willkommen, hier verschiedene Techniken zu erlernen und kreativ zu werden.
In New York wurde das Living Museum in der stillgelegten Großküche des großen Klinikareals aufgebaut. Anfangs gab es wenig Budget, jedoch viele kreative Ideen – so wurde es Stück für Stück gemeinsam mit den „Künstler*innen* aufgebaut. Nach fast vierzigjährigem Bestehen der Einrichtung an diesem Ort entstanden hier unzählige Kunstgegenstände. So gibt es dort eine imaginäre Zeitmaschine, den allerersten Graffiti-Tag New Yorks, eine Pyramide mit Vulkansand in Anlehnung an die Tesla-Pyramiden und eine unendlich lang wirkende Liste an Kunstwerken zu bestaunen.
Das soll auch in Zukunft in Potsdam entstehen. Wir freuen uns auf den Start ab März. In einer kleinen Bildergalerie haben wir die besten Fotos unserer Reise nach New York zusammengestellt.
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