Am 9. September besuchten wir den Forellenhof in Locktow und kochten im Nachbardorf Mörz bei Maria im Garten. Die Pflanzenkundige, die uns bereits im April beim Kräutersammeln unterstützt hat, führte die Gruppe durch ihren bunten Garten mit Zucchini, Tomaten, Yamswurzel, Amaranth und Strohblumen. Nach dem Essen, das wir im Garten zubereiten konnten, besuchten wir erneut die Esel und sammelten Äpfel für die Familien.
Nach einem Bogenbau-Workshop im März und dem Wunsch der Teilnehmer*innen, ihre Langbögen regelmäßig zu nutzen, knüpften wir Kontakt zu ortsansässigen Bogenschützen. Einmal kam uns der Sturm dazwischen, das nächste Treffen am 10. Oktober konnten wir dafür windstill in der Abendsonne in Alt Bork genießen. Die Sportschützen waren beeindruckt von den hölzernen Langbogen der Frauen und präsentierten ihre Carbon-Ausführungen. Schließlich wurde getauscht, ausprobiert, Tipps und Kniffe geteilt.
Am 26. Oktober machten wir eine Rundreise anlässlich des Aktionstages „Feuer und Flamme für unsere Museen“. In Borkheide besuchten wir das Fliegermuseum, in Emstal wurde vorm Backmuseum der Lehmofen für die Brotlaibe angeheizt, im Schulmuseum Rekahn erlebten wir eine historische Schulstunde und in Cammer besichtigten wir die Bockwindmühle.
Um alle für die kalte Jahreszeit zu stärken, kochten die afghanischen Frauen am 21. November ihre gehaltvolle Aush-Suppe für die Gruppe mit Nudeln, geröstete Zwiebeln, Hülsenfrüchten, Spinat, Knoblauch und Joghurt. In großer Runde schauten wir auf gemeinsam Erlebtes in 2024 zurück und planten unseren letzten Ausflug des Jahres.
Am 5. Dezember fuhren wir nach Brandenburg/Havel zum House of Resources, das unter einem Dach mit dem interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrum der BBAG „Gertrud von Saldern“ am Gotthardtkirchplatz fungiert. Vor Ort informierten sich die Menschen aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine über die Möglichkeiten und Angebote. Eine Teilnehmerin stellte dem FREE-Projekt die Idee mit ihrer Torten-Manufaktur vor und traf auf fachkundige Beratung.
Im Jahreslauf haben die Teilnehmer*innen 12 unterschiedliche Orte kennengelernt, ihren Wortschatz/ihre Sprachkenntnisse sowie ihr Netzwerk erweitert. Untereinander ist eine neue Gemeinschaft aus diversen Kulturen entstanden, die sich ausgetauscht und unterstützt haben. In dem geschützten Raum des Offenen Eltern-Kind-Treffs haben sich alle getraut, Deutsch zu sprechen und dadurch gemerkt, wie gut sie das bereits können. Wir haben viel zusammen gelacht. Alles, was wir 2024 im Familienzentrum und dem Projekt „Natur verbindet“ erlebt haben, können sie mit einem Fotobuch mitnehmen, ihren Freunden und Familien zeigen und künftig als Kraftquelle nutzen, indem sie sich beim Betrachten mit den positiven Emotionen verbinden. „Coole Idee. Ich werde es immer wieder ansehen und mich an interessante Momente erinnern“, sagt Olesia.