In kurzen Vorträgen schilderten die beauftragten Städtebau- und Landschaftsplanungsbüros, wie sie die Konzepte erstellten. Ein Schwerpunkt war dabei die Beteiligung von Bewohner*innen und Mitarbeitenden in den Einrichtungen. Izabela Malachowska-Coqui vom Büro Coqui Malachowska Coqui etwa sammelte dadurch über 80 kleine und größere Ideen, wie etwa das „Haus unter den Linden“ in Wittstock der AWO Betreuungsdienste gGmbH künftig besser mit heißen Tagen und Regen umgehen könnte. Mehrere Begehungen fanden statt, um herauszufinden, wo mehr Schattenplätze entstehen müssen. Franziska Felgentreu von Steidle & Felgentreu Landschaftsarchitekten ergänzte, dass in der Kita Turmspatzen und im Obdachlosenheim zwar Bäume für Schatten sorgen, aber dennoch große Bereiche des Außengeländes den ganzen Tag über sonnig sind. Ein großes Problem für die Kita ist der Regen. Bei Starkregenereignissen kann der trockene Boden das Niederschlagswasser nicht aufnehmen, der Regenwasserkanal in der Straße ist rasch überlastet. Die Folge sind Wasserschäden am und im Gebäude. Im Konzept ist nun vorgesehen, den Außenbereich so zu gestalten, dass das Wasser vom Haus wegfließt. „Wir sind mit den Kindern rumgelaufen und haben uns zeigen lassen, wo sie sich am wohlsten fühlen. Das war unter den Bäumen“, sagte sie.
Die Bedeutung der Beteiligungsprozesse schilderte Sigrid Böttcher-Steeb (Freiräume). Es gebe Räume, aus denen die Hitze im Sommer nicht raus kann“, sagte sie. Man müsse daher mit den Betroffenen herausfinden, in welchen Räumen es besonders heiß werde. Wichtig sei auch immer eine Gesamtschau auf die Einrichtung. Anschließend sei zu prüfen, welche Maßnahmen und Ideen wirklich umgesetzt werden können und wo möglicherweise Gründe dagegensprechen. „Einfach einen Baum pflanzen? So einfach ist es nicht.“ In den anschließenden drei Workshops wurden die Erfahrungen aus der Konzeptphase noch einmal mit den Teilnehmer*innen vertieft. „Viele Einrichtungen der AWO sind sich der Probleme bewusst, die durch Hitze entstehen“, sagte Landschaftsarchitektin Malachowska-Coqui. Dies sei aber auch ein großes politisches Thema, dass angegangen werden müsse.
Der Fachtag war auch außerhalb der AWO Potsdam und seiner Tochtergesellschaften aktiv beworben worden, unter anderem über die Netzwerkpartner, über Beiträge auf social media und die Webseite, das Zentrum für Klimaanpassung (ZKA), und über die Gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft (AWO LAG) der Arbeiterwohlfahrt Brandenburg. Weitere Netzwerkpartner sind die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Brandenburg, der Bereich Wohnen und Arbeit des Rathaus Potsdam. Es war ein sehr interessanter Fachtag, der für alle Beteiligten viele neue Erkenntnisse brachte. Und die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt wird mit ihrem Klimaanpassungsbeauftragten Lutz Reich diesen Weg weitergehen und mehr Schattenplätze für die Menschen in den Einrichtungen schaffen.