Wichtig ist es vor allem, in den Verhandlungen mit den Kommunen zu Kita-Trägerschaften und Kostensätzen Partner auf Augenhöhe zu sein. In einer anschließenden Podiumsdiskussion kritisierte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V., dass anstelle von Interessenbekundungsverfahren zunehmend Ausschreibungen durch die Kommunen durchgeführt würden, die letztlich ausschließlich den Preis als Vergabekriterium beinhalten. Für Wohlfahrtsverbände stünden aber die Klienten und ihre Bedarfe im Mittelpunkt. „Die Kommunen geben vor, was wie zu tun ist und wie es umgesetzt wird. Die Sicht der Träger muss aber auch berücksichtigt werden“, sagte sie. Auch kurze Laufzeiten – etwa bei Schuldnerberatungen – seien wenig hilfreich, da durch einen ständigen Personalwechsel ein Vertrauensverhältnis zwischen Klient*in und Berater*in nur schwer aufgebaut werden könne.
Jane Baneth, Regionalbüroleiterin Havel des Paritätischen Brandenburg, ergänzte, dass durch solche Ausschreibungen außerdem kleine Träger ausgeschlossen würden. Dort fehlten die Möglichkeiten, die Voraussetzungen zu erfüllen und Konzepte zu entwickeln und einzureichen. Dem stimmte Schweers zu. Auch große Träger wie der AWO Bezirksverband Potsdam hätten hier Schwierigkeiten, sagte sie. Besser seien eben Interessenbekundungsverfahren, ohne die Pflicht, ausgereifte Konzepte einreichen zu müssen.
Bernd Schade, Leiter des Fachbereiches Soziales im Landkreis Mittelmark, entgegnete, dass eine Ausschreibung nicht grundsätzlich schlecht sei. Und dass es seiner Ansicht nach eine gute Zusammenarbeit im Landkreis mit der Freien Wohlfahrtspflege gebe. Eine Aussage, der Angela Schweers grundsätzlich zustimmte. Dies sei aber leider nicht in allen Kommunen im Land Brandenburg der Fall.