Am heutigen Montag besprachen die Spitzenkandidat*innen von Bündnis90/Die Grünen, Dr. Antje Töpfer und Benjamin Raschke, mit dem Vorstand der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, die Wohnungsnot in Potsdam und im Land Brandenburg. Es sei gut, dass es seit zwei Jahren eine Wohnungslosenstatistik gebe, sagte die AWO-Vorstandsvorsitzende Angela Schweers. „Es gibt jetzt belastbare Zahlen. Die Statistik zeigt: Familien, Ältere, viele Jugendliche sind wohnungslos.“ Es sei unverständlich, dass angesichts des angespannten Wohnungsmarktes im ganzen Land immer noch Zwangsräumungen möglich seien. Im vergangenen Jahr habe es mehr als 4000 Zwangsräumungen in Brandenburg gegeben, deutlich mehr als in den Jahren zuvor. „Vor allem Familien dürfen nicht geräumt werden. Strom, die Heizung und Wasser dürfen nicht abgestellt werden“, sagte sie. „Bezahlbarer Wohnraum für alle“ ist auch im Programm „1 plus 9 – ein Ziel, neun Forderungen für eine sozial gerechte Gesellschaft“ der Gemeinsamen Landesarbeitsgemeinschaft (AWO LAG) der Arbeiterwohlfahrt in Brandenburg enthalten.
Schweers forderte zudem mehr soziale Einrichtungen wie Familienzentren oder andere niedrigschwellige Beratungsangebote in den Quartieren. Ebenso müsse der Zugang zu digitalen Angeboten für alle möglich sein, damit Anträge etwa zum Wohngeld gestellt werden können. Sie kritisierte in diesem Zusammenhang die lange Dauer der Bewilligung von Unterstützungsleistungen. Die Bewilligung eines Wohngeldantrages dauere hier in Potsdam bis zu sechs Monate. Die Familien hätten aber keine Reserven, um diese Zeit zu überbrücken.