Treffen der Generationen – Treffen der Kulturen

Politik ganz nah: AWO MACHT Politik-Tour in Rathenow

Treffen der Generationen – Treffen der Kulturen

Politik ganz nah: AWO MACHT Politik-Tour in Rathenow

Es müssen viele Hunde im Havelland leben. Zumindest auf unserer AWO MACHT Politik-Tour am Dienstag in Rathenow waren gleich mehrere Fellnasen zugegen. Sie verfolgten trotz des dichten Gedränges relativ entspannt mit ihren Herrchen und Frauchen die Veranstaltung auf dem Märkischen Platz. Auch Attila Weidemann, sonst für den rbb unterwegs, hatte seine Hundedame Lola mitgebracht.


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Zeitweise waren mehr als 100 Zuschauer*innen an den vielen Ständen, der Hüpfburg, den Kreativangeboten und vor dem Wurstgrill. Es war ein buntes, vielfältiges und harmonisches Fest, ein Treffen der Generationen und der Kulturen. Besonders viel los war vor allem an den Ständen des Ortsvereins Rathenow. Die selbst gemachten Kuchen gingen schnell weg und auch die während des Corona-Lockdowns selbstgestrickten Puppen, Mützen und Kinderjäckchen fanden neue Besitzer*innen. Alles kostenfrei, eine Spende wurde aber gerne angenommen. Insgesamt kamen hier knapp 100 Euro zusammen. Kostenfrei war übrigens auch der Einbürgerungstest, den man ablegen konnte. 33 Fragen zur deutschen Geschichte, zu wichtigen Jahrestagen und Ereignissen galt es zu beantworten. Bei den echten Tests müssen immerhin 17 von 33 Antworten richtig sein. Gar nicht so einfach.  

Harmonisch ging es auch im politischen Teil des Tages zu – eigentlich erstaunlich, so kurz vor einer Wahl. Wie bei den vorangegangenen Stationen in Brück, Brandenburg an der Havel, Bad Belzig und am vergangenen Freitag in Potsdam waren wieder die Direktkandidat*innen für den Wahlkreis 60 zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag eingeladen. Zu Gast waren: Sonja Eichwede (SPD), Tobias Bank (Linke) und Alexandra Pichl (Grüne), die aber Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner – Listenplatz 2 der Landesliste – den Vortritt gab.

Wie erwartet hatte der Vorstand des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. wieder drei „Spiele“ für die Kandidat*innen vorbereitet. Runde 1: Die Auswahl einer Tierfigur und eine passende Begründung. Tobias Bank wählte den Pinguin. Diese Tiere lebten in der Herde, wärmten sich gegenseitig, seien sehr sozial. Dafür stehe auch die Partei Die Linke. Sonja Eichwede hätte wohl gerne wieder den Elefanten genommen – der war allerdings diesmal nicht dabei. So zog sie ein Zebra vor. Sie sei länger in Afrika gewesen und setze sich für Vielfalt ein, Toleranz und Zusammenarbeit. Das wolle sie auch im Bundestag umsetzen, sagte sie.

Michael Kellner wiederum entschied sich nicht für den symbolträchtigen Eisbären, da dies ein falsches Signal sei. Klimaschutz sei auch Menschheitsschutz, sagte er. Stattdessen wählte er ein Erdmännchen. „Der ist so unglaublich süß, dieser Gesichtsausdruck“, sagte er begeistert. Runde 2 bestand wieder aus dem gemeinsamen Jonglieren von farbigen Bällen mit Federball-Schlägern, die für unser Programm „1plus9“ – ein Ziel, neun Forderungen für eine sozial gerechte Gesellschaft stehen. Hier unterstützten Alexandra Pichl und die SPD-Landtagsabgeordnete Katja Poschmann (Wahlkreis Ostprignitz-Ruppin III/Havelland III). Wurde hier heimlich geübt? Kein Ball ging verloren und vor allem Michael Kellner machte dabei den Eindruck, als würde er häufiger auf dem Badminton-Feld stehen.

In Runde 3 sollten die Kandidat*innen die politische Forderung nennen, die sie schnell im Bundestag umsetzen wollten. Kellner nannte hier die Einführung von Schulgesundheitsfachkräften, eine der neun Forderungen des Programms „1 Plus 9“. Hessen sei da ja schon etwas weiter als Brandenburg, sagte er. Das stimmt, ist die Verstetigung und Finanzierung des Modellprojektes „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“ immer noch nicht gesichert. Es könne nicht sein, dass das Bundesland am Ende das einzige ohne Schulkrankenschwestern sei, sagte Vorstandsvorsitzende Angela Schweers. „Dabei haben wir es erfunden!“ Wir geben nicht auf, wir kämpfen weiter um dieses innovative und wegweisende Projekt.

Im Anschluss gab es noch ein Konzert der Potsdamer Band „Kruse zu Dritt“, die uns die gesamte Tour über begleitet. Rock und Blues, eigene Stücke und auch Interpretationen, etwa „Junimond“ von Rio Reiser.

Wir bedanken uns herzlich für das große Engagement des Ortsvereins Rathenow und allen ehrenamtlichen Helfer*innen – und ganz besonders bei den Kindern des Chors der AWO Kita Seesternchen aus dem Ortsteil Steckelsdorf. Es war ein toller Nachmittag im Havelland.

 
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