Unbürokratische Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes gefordert

Arme Kinder und Familien brauchen in der Corona-Krise eine zusätzliche finanzielle Absicherung. Darum fordert jetzt die Nationale Armutskonferenz in einem politischen Appell gemeinsam mit mehreren Wohlfahrts-, Kinderrechts- und Familienverbänden, die unbürokratische Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes zu gewährleisten und die Notbetreuung auszuweiten. Gerwin Stöcken, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, erklärt:


Corona-Krise verschärft die Not armer Familien
„Mit dem gemeinsamen Appell machen wir deutlich: Die Corona-Pandemie setzt die Familien unter Druck. Trotz vieler wichtiger Maßnahmen der Bundesregierung und der Länder, um die wirtschaftliche Existenz von Millionen Menschen zu sichern, wurden die Bedarfe armutsbetroffener Menschen und Familien in dieser Situation noch nicht angemessen berücksichtigt. Im Gegenteil: Die Corona-Pandemie verschärft die Not vieler Menschen."
Mit der Schließung der Bildungs- und vieler sozialer Einrichtungen beispielsweise fielen wichtige Versorgungsinfrastrukturen für Kinder mit einem Schlag weg, etwa das kostenlose Mittagessen oder auch die Lebensmittelversorgung vieler Tafeln, die normalerweise rund eine halbe Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland versorgten. Adäquate Maßnahmen zum Schließen dieser Versorgungslücke allerdings fehlten.

Gerwin Stöcken weiter: „Wir fordern daher eine unbürokratische Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes, um den Wegfall wichtiger Sozialleistungen zu kompensieren und um die coronabedingten Mehrbedarfe aufzufangen. Die Zugangskriterien für die Notbetreuung muss zudem ausgeweitet werden, um die Familien schnell zu entlasten. Viele Mitgliedsorganisationen in unserem Bündnis haben bereits tragfähige und konkrete Konzepte zu diesen und weiteren Fragen der Grundsicherung vorgelegt.“


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Pressemitteilung Nationale Armutskonferenz vom 23.04.2020
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