Demnach nehmen die Unterzeichnenden – darunter auch die Gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der AWO in Brandenburg – mit großer Besorgnis wahr, dass sich die Debatte um Flucht, Migration und Integration in den letzten Wochen bundes- und auch landesweit dramatisch verschärft hat. Sachargumente und Fakten würden zunehmend an den Rand gedrängt. Stattdessen bestimmen irreführende Behauptungen, populistische Vorschläge und eine zunehmend nach rechts driftende Rhetorik den Diskurs.
„Die Brandenburger Verbände rufen Politiker und Politikerinnen aller Parteien auf Bundes- und insbesondere auf Landesebene dazu auf, endlich die Argumente der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zur Kenntnis zu nehmen und die aufnehmenden Strukturen so anzupassen, dass sie den sozialen Herausforderungen in Brandenburg wirklich und proaktiv begegnen,“ sagt Hubertus Diemer, DRK-Landesverband Brandenburg e.V. und LIGA-Vorsitzender. „Keine Abschottung gegen Menschen, die auf der Flucht sind!“
2022 seien in Brandenburg 38.000 Menschen aufgenommen worden, darunter viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. 2023 würden es voraussichtlich 16.000 sein. Das entspreche 0,67% der brandenburgischen Bevölkerung. Den mit der Aufnahme dieser Menschen verbundenen Anstrengungen müssten sich Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam stellen.