An einem durch Norbert Müller (MdB) moderierten Gespräch beim gut besuchten LINKEN Kinderfest im Potsdamer Stadtteil „Schlaatz“ nahmen heute auch Franziska Löffler (AWO Büro KINDER(ar)MUT) und die Vorstandsvorsitzende Angela Schweers teil. Sie berichteten von Projekten und Maßnahmen, die durch den AWO Bezirksverband erreicht werden konnten, stellten aber insbesondere klar, was noch zu tun ist. „Institutionen und Angebote, wie Kita, Schulen, Sportvereine und der Musikunterricht müssen wohnortnah für Kinder erreichbar sein. Das ist ein wirklicher Beitrag zur Chancengleichheit“, so Franziska Löffler. Wir müssen Angebote schaffen, bei denen die Menschen niedrigschwellig Unterstützung erhalten. An die Abgeordneten der Stadtfraktion wurde in diesem Gespräch auch noch einmal die Forderung gerichtet, dass die im Schlaatz geplanten Modernisierungsmaßnahmen nicht zur Verdrängung von Familien führen dürfen. „Dieser Stadtteil sollte anderen ein Vorbild sein. Er ist gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, es gibt hier noch 4¬- und 5-Raumwohnungen, die sich auch Familien leisten können und das Bürgerhaus am Schlaatz ist ein zentraler Ort, der Menschen zusammenbringt. Das muss unbedingt erhalten bleiben“, so Angela Schweers.
Seit 1990 setzt sich der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. mit seinen Projekten für Kinder und ihre Rechte ein. Hierzu zählen unter Anderem die „Spirellibande“, das Büro KINDER(ar)MUT mit seinen vielfältigen Angeboten, aber auch das Projekt „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“. Seit 2017 läuft es als Modellprojekt mit dem Ziel, Schulgesundheitsfachkräfte an allen Schulen im Bundesgebiet einzuführen. „Was hilft, muss verstetigt werden“, sagte die Vorstandsvorsitzende Angela Schweers am Montag auf dem Kinderfest.
Doch zum Jahresende ist nun Schluss und die Verstetigung und Finanzierung ab 2022 sind immer noch nicht gesichert. „Das ist für uns nicht akzeptabel. Es müssen jetzt die Strukturen für den dauerhaften Einsatz von Schulkrankenschwestern geschaffen werden. Es gab eine umfassende wissenschaftliche Begleitung. Die Ergebnisse und Gutachten der Evaluationen zeigen eindeutig, welchen Nutzen der Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften hat“, so Schweers.
Die Schule ist ein Lebensbereich, den jedes Kind erlebt. Schulgesundheitsfachkräfte sind bei Verletzungen oder Erkrankungen schnell da, sie führen Präventionsprojekte an den Schulen durch, verbessern die Früherkennung von Krankheiten und unterstützen chronisch kranke Kinder und Jugendliche. Sie sind Ansprech- und Vertrauensperson und verfügen bei Bedarf über ein gutes Netzwerk zu anderen Akteuren im Gesundheits- und Bildungsbereich. Und sie haben unter Beweis gestellt, wie wichtig das gesundheitliche Fachwissen in Zeiten einer Corona-Pandemie ist.