Mühlen-Bewohner Armin hat diesen Brauch bereits in einem dänischen Öko-Dorf miterlebt, in das Ukrainer seit dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind. Gerade in schwierigen Zeiten geben Rituale Halt. Sie fördern den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und Bindungen innerhalb der Familien.
„Das war wirklich schön und ich bin gern wieder dabei“, erklärte Armin zur großen Freude der hier lebenden Ukrainer. Ihnen fehlte bislang ein geeigneter Ort mit Feuerstelle und Flusszugang im Amt Brück, an dem sie willkommen sind. Wie ein Magnet zog das schattige Torhaus der Alten Mühle die Gruppe an, die sich dort niederließ zum Blumenkranz-binden aus Baldrian, Wiesen-Storchschnabel, Mädesüß, Wasserdost, Oregano, Schafgabe, Korn- und Sonnenblumen. Die Kinder lockte es erst zum Picknick-Tisch mit Pfannkuchen und Quark, Obst, Gemüse, Dipp, Kekse und Waffeln, bevor sie das Trampolin und den Spielplatz besiedelten. Indes entstanden unter fachkundiger Anleitung der Ukrainerinnen elfenhafte Gebinde. Mit den vollendeten Blumenkränzen wanderten alle zur Plane, dem Fließgewässer am Waldgarten der Alten Mühle. Denn das war der perfekte Ort für einen weiteren Teil des Rituals.