„Wohnungslosigkeit ist kein Schicksal – es ist einfach nicht genug Geld da, um die Miete zu zahlen.“ Das sagte heute die AWO Vorstandsvorsitzende Angela Schweers beim 1.Mai-Familienfest auf dem Potsdamer Luisenplatz. Gemeinsam mit André Saborowski, ebenfalls vom Vorstand des AWO Bezirksverband Potsdam, bestritt sie einen Polit-Talk zum Thema Wohnungslosenhilfe. Sei die Wohnung erst einmal weg, werde es ungleich schwerer, wieder eine zu bekommen, besonders für Familien und ganz besonders in Potsdam, erklärte André Saborowski.
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Seit Jahren betreibt die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt ein Familienhaus für Eltern mit Kindern, die ohne eigene Wohnung sind. „Das Haus wird voller und voller“, so Saborowski. Um das zu stoppen, brauchte es dringend sozialen Wohnungsbau, forderte die AWO-Chefin. Und: „Zwangsräumungen von Familien müssen ausgesetzt werden.“ „Ausgesetzt oder abgeschafft“, fragte ein Zwischenrufer aus dem Publikum. „Abgeschafft“, entschied Angela Schweers und erhielt zustimmenden Applaus.
In der Landeshauptstadt seien derzeit 167 Minderjährige von Wohnungslosigkeit betroffen. Das sei immer eng verbunden mit der Armut der Eltern. Familien, die SGB II bezögen, erhielten kein Kindergeld, betonte die AWO Vorstandsvorsitzende. Stattdessen werden das Kindergeld mit dem Hartz IV-Satz verrechnet. Deshalb spreche sich die Arbeiterwohlfahrt schon seit Jahren für eine Kindergrundsicherung von mindestens 600 Euro monatlich aus. Und das helfe gegen Kinderarmut. „Allen Vorurteilen zum Trotz nutzen arme Eltern das Geld nicht für sich, sondern geben es für ihre Kinder aus.“
Der AWO Bezirksverband Potsdam machte heute nicht nur Politik, sondern sorgte mit Hüpfburg und Bastelständen für Spiel und Spaß. Der Kinderbereich wurde von Mitarbeiter*innen der AWO Geschäftsstelle, der AWO Ehrenamtsagentur und der AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH betreut.
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