Rund eine halbe Million Menschen haben in Deutschland aktuell keine eigene Wohnung. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten zweiten Wohnungslosenbericht der Bundesregierung hervor. Die Zahl der Betroffenen hat sich damit seit 2022 verdoppelt.
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Lag die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen in 2022 noch bei 178.100 Menschen, lag sie am Ende Dezember 2024 bei 439.500 Menschen. Zusammen mit dem im Bericht erfassten verdeckten Wohnungslosen und auf der Straße lebenden Menschen beträgt die Zahl für 2024 insgesamt damit 547.205 wohnungslosen Menschen, d.h. über doppelt so viele wie in 2022. Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl der Menschen in verdeckter Wohnungslosigkeit und von wohnungslosen Menschen ohne Unterkunft. Besonders bedrückend: Rund 40 Prozent der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen sind weiblich. Sie versuchen,, bei Freunden oder Bekannten unterzukommen (verdeckte Wohnungslosigkeit) und sind somit weniger sichtbar. Nur ein kleiner Teil lebt auf der Straße oder in Behelfsunterkünften. Außerdem sind 16,7 Prozent der Betroffenen jünger als 25 Jahre. Rund 60 Prozent der Wohnungslosen sind nach einem Wohnungsverlust wohnungslos geworden. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Prävention von Wohnungsverlusten auf Kommunal- und Landkreisebene.
„Es ist gut, dass seit zwei Jahren die Wohnungslosigkeit statistisch erfasst wird. Jetzt müssen aber dringend die Maßnahmen aus dem beschlossenen Nationalen Aktionsplan umgesetzt werden. Wohnungslosigkeit kann überwunden werden“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam e.V., Angela Schweers.
Konzepte dazu gibt es, wie sich auf einem Fachtag im Juni 2022 in Potsdam zeigte. So fordert die Gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Arbeiterwohlfahrt in Brandenburg unter anderem in ihrem Programm „1 plus 9 – ein Ziel, neun Forderungen für eine sozial gerechte Gesellschaft“, dass alle Kommunen einen bedarfsgerechten Wohnungsnotfallplan erstellen. Es müssen mehr Mittel für die Wohnungsbauförderung zur Verfügung stehen und Wohngemeinnützigkeit stärker gefördert werden. Außerdem fordert die Arbeiterwohlfahrt Präventionskonzepte in den Kommunen und einen Stopp von Zwangsräumungen. „Ist die Wohnung erst mal weg, wird es noch schwerer, die Wohnungslosigkeit zu verhindern“, so Schweers.
Die Obdachlosenunterkunft und Notaufnahme und weitere Wohnformen der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt sind seit Jahren voll belegt. Dazu zählen das Wohnprojekt „Junge Wilde“, das Familienhaus, sowie die ambulante Wohnungshilfe und seit 2020 mit dem FrAWO ein Angebot für wohnungslose schwangere Frauen bzw. Frauen mit Kleinkindern.
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