„Von wegen: grüner und sozialer Stadtteil“, empört sich eine Drewitzerin im Gespräch mit OB-Kandidat Clemens Viehrig. Verlasse man die Hauptmeile der Gartenstadt, fände man überall Dreckecken. „Die Menschen schmeißen alles achtlos hin und machen auch nicht den Kot ihrer Hunde weg.“ Viehrig, der für die CDU in der Stadtverordnetenversammlung sitzt und sich jetzt der Wahl zum Oberbürgermeister stellt, besuchte heute Morgen das Stadtteilfrühstück, das das AWO Büro KINDER(ar)MUT immer mittwochs und freitags im Begegnungszentrum OSKAR organisiert. Stammgäste nutzten die Gelegenheit, um zu sagen, was alles schiefläuft.
Minuten Lesezeit
Ihren Wunsch nach Ganztags-Betreuung der Kinder in Drewitz brachten Franziska Löffler, Leiterin des AWO Kinderarmuts-Büros und Schulleiterin der Priesterweg-Grundschule Amrei Dettbarn, dem Kandidaten nah. Zum Ganztag gehöre begleitete Lernzeit und Freizeitangebote ebenso dazu wie kostenlose Essensversorgung. „Die Hälfte der Kinder nehmen nicht am Mittagessen der Schule teil, weil es zu teuer ist“, sagt Franziska Löffler. Und die Beantragung von Zuschüssen durch das Bildungs- und Teilhabe-Paket (BuT) dauere viel zu lange. Deshalb wäre die Einführung einer Bildungskarte, auf die alle Leistungen, die den Kindern zustehen, aufgebucht werden, eine unkomplizierte und gute Lösung.
Beim Anschlusstermin von Clemens Viehrig im Quartierstreff „K2“ der Wohnungsgenossenschaft Pbg, der von der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt betrieben wird, ging es nach einem kurzen Rummikub-Spiel ebenfalls um Müllhaufen, Unrat und überquellende Kleidercontainer. „Zum Wohlfühlen gehört Sauberkeit“, fanden die meist älteren Treffbesucherinnen und -besucher. Seine Idee, „Mülldetektive“ in Potsdam einzusetzen, die die Verursacher dingfest machten und mit endsprechenden Bußgeldern belegten, habe im Stadtparlament keine Mehrheit gefunden, sagte Clemens Viehrig. Er setzte nun zur Lösung des Müllproblems auf einen Mix aus „Ansprache, Information und Druck“, so der 47-Jährige. „Viele wissen gar nicht, dass man Sperrmüll kostenlos von der STEP abholen lassen kann.“ Darüber müsse schon gleich beim Einzug informiert werden.
Die israelischen Sozialarbeiter*innen, die zurzeit beim AWO Bezirksverband Potsdam zu Gast sind, bekamen gestern einen Einblick in die Arbeit des Deutschen Bundestages und wurden ...