Artikel vom 24.02.2023
Spenden am Zielort in der Ostukraine angekommen
Heute vor einem Jahr begann der Krieg Russland gegen die Ukraine. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet, ganze Dörfer und Städte zerstört, Millionen Menschen flohen nach Westeuropa. Wenige Tage vor dem ersten Jahrestag am 24. Februar erreichte ein weiterer Hilfstransport voller Lebensmittel, Medizintechnik und Bedarfen des täglichen Lebens im Rahmen der Ukraine-Hilfe des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. die Menschen in der Ostukraine. Dabei unterstützte uns neben AWO International vor allem die ukrainische Organisation „Charkiw forever“. Sie betreibt in der Nähe der Millionenstadt Charkiw ein Vorratslager.
Von dort aus werden die Hilfsgüter in Kleintransportern regelmäßig auf die der Front und der russischen Grenze vorgelagerten kleinen Ortschaften verteilt. Wir waren sehr beeindruckt von dem großen Engagement und dem Einsatz der Initiative. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der dort noch lebenden Menschen, die ihre Heimat nicht verlassen wollen oder können.
Die rein ehrenamtlichen Helfer*innen von „Charkiw forever“ leisten ihre Arbeit dort, wo sie wirklich dringend benötigt wird. In den kleinen Ortschaften nur wenige Kilometer vom aktuellen Frontverlauf entfernt leben noch immer viele ältere und kranke Menschen. Auch betreut die Organisation kinderreiche Familien, zumeist Frauen, die dort alleine mit den Kindern leben müssen. Die mutige Arbeit dieser Organisation kann man nur bewundern. Derzeit unterstützt die Organisation unter anderem etwa 1000 bedürftige Menschen, die wöchentlich versorgt werden. Inzwischen bekamen wir als Dankeschön nicht nur selbstgemalte Bilder der Kinder gesendet, sondern auch Fotos von der Übergabe der Spenden an die hilfsbedürftigen Menschen. Wir haben dazu eine Bildergalerie erstellt.
Einer besonders wichtiger Auftrag - und auch Auslöser unseres jetzigen Hilfstransportes – war es, Medizintechnik und -bedarf in eine kleine Klink, etwa 20 km südöstlich von Charkiw zu bringen, die auch zwei Außenstellen in der Oblast Charkiw betreibt. Hier werden vorrangig Zivilisten behandelt.
Nach nur wenigen Tagen erhielten wir Bilder vom Einsatz des Ultraschallgerätes, welches wir durch Vermittlung der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Potsdam von einer Berliner Radiologie-Praxis als Spende erhielten und nun über unsere Partner an die richtige Stelle vermitteln konnten.
Die Situation, in der die Menschen dort Tag und Nacht überleben müssen, ist für unsere Erfahrungen nur schwer erträglich. Umso wichtiger ist die Organisation weiterer Hilfen und Unterstützung. Auch hier hat uns die Partnerorganisation „Charkiw forever“ konkrete Wünsche und Vorschläge übermittelt. Dabei geht es um ein Transportfahrzeug für die Verteilung vor Ort, reflektierende Armbinden zum Schutz von Kindern auf unbeleuchteten Straßen, ein Camp für Kinder in Potsdam, damit sie im Sommer der Kriegssituation für eine bestimmte Zeit entfliehen können. Außerdem wurde uns von einer Blindenschule für Kinder berichtet, die in einem stark beschädigten Gebäude untergebracht ist. Dort muss das Dach repariert werden, die Heizung funktioniert auch nicht mehr. Denkbar wäre auch ein mögliches Patenschaftsprojekt für eine dauerhafte Begleitung der Arbeit von „Charkiw forever“.
Die Menschen in den betroffenen Regionen brauchen weiter unsere Solidarität. Wir prüfen jetzt, welche Möglichkeiten wir haben, sie vor Ort weiter zu unterstützen und sind für jeden Vorschlag dankbar.