Viele Programme, kein Konzept

AWO-Chefin Angela Schweers: Landesregierung braucht Strategie gegen Krisenfolgen

Viele Programme, kein Konzept

AWO-Chefin Angela Schweers: Landesregierung braucht Strategie gegen Krisenfolgen

„Im Land Brandenburg gibt es viele kleine Programme, Handlungsempfehlungen, Befragungen aber keinen Plan, keine Strategie, um die Folgen der Corona- und aktuell die Energiekrise zu bewältigen“, sagte AWO-Vorstandsvorsitzende Angela Schweers gestern auf einem Kinderfest in Drewitz im Gespräch mit Sebastian Walter. Sie forderte den Co-Parteichef und Fraktionsvorsitzenden der Linken im Brandenburger Landtag auf, einen entsprechenden strategischen Rahmen von der Landesregierung zu verlangen. „Anders ist die bedrückende Lage –insbesondere für Kinder und Jugendliche – nicht aufzulösen.“

Als Vorbild nannte Schweers das Land Baden-Württemberg. Dort verabschiedete eine Task Force im April eine Abschlusserklärung zur psychischen Situation von Kindern du Jugendlichen, in der konkrete Maßnahmen aufgelistet sind.

Auch die Arbeiterwohlfahrt habe gute Projekte, um Defizite aufzuholen. In Potsdam beispielsweise gebe es nicht in jedem Stadtteil Kinderärzte. Damit die ärztliche Versorgung aber gesichert sei, „haben wir in die AWO-Tasche gegriffen und für den Schlaatz zwei Kinderärzte über Honorar beschäftigt“, so Schweers. An anderen Stellen seien Lösungen in Ansätzen vorhanden, es mangele aber eben an der Gesamtstrategie. Das gelte auch für die sich anbahnende Brennstoffknappheit.

Erst vor wenigen Tagen hatten der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. und andere Wohlfahrtsverbände wegen der Energiekrise und dem bevorstehenden Winter öffentlich Alarm geschlagen. Ob es darauf Reaktionen von Seiten der Kommunalpolitik gegeben habe, wollte Landesfraktionsvorsitzender Walter wissen. Potsdams Sozialbeigeordnete Birgit Meier wolle gleich nach den Sommerferien einen Sozialgipfel veranstalten und in Potsdam-Mittelmark werde die Regionalliga in eine Bürgermeisterrunde zur Thematik eingeladen, antwortete die Chefin der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt.

Wenn sie drei Wünsche frei hätte, fragte Linken-Fraktionschef Walter Angela Schweers, wären dies welche?

Erster Wunsch: Der Sozialgipfel beschließt, dass es in jedem Potsdamer Stadtteil eine Anlaufstelle bei und mit den jetzigen Träger*innen gibt, von der die Hilfekette in die Verwaltung hinein in Gang gesetzt werden kann.

Zweiter Wunsch: Alle Kinder sind unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern mit Allem ausgestattet – Schulsachen und Alltags- und Sportkleidung ebenso wie Kino mit Popcorn.

Dritter Wunsch: Die Kommunikation zwischen Verwaltung und Freien Trägern ist gut: Wir hören uns wieder gegenseitig zu.

„Und wie lautet der Wunsch an die DIE LINKE?“, wollte Sebastian Walter zum Schluss wissen. Darauf antwortete die AWO-Chefin salomonisch: „Nun mach doch mal fertig …“

 

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