Solidarität für Magen und Sinne
120 Besucher*innen beim Ehrenamtsfest am Freitag im EKiZ
Wenn wichtige Gäste zu Besuch kommen, wird ihnen in der Ukraine gerne Brot auf einem bestickten Tuch und Salz gereicht, bei offiziellen Anlässen durch junge Frauen in traditionellen Kleidern. Diese schöne Tradition stand auch am Freitag im Eltern-Kind-Zentrum (EKiZ) am Beginn des Ehrenamtsfestes des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. Rund 120 Teilnehmer*innen kamen in die Röhrenstraße, um gemeinsam mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu feiern.
In einer kurzen Begrüßung bedankten sich Angela Schweers und André Saborowski vom Vorstand des Potsdamer Wohlfahrtsverbandes bei den ehrenamtlichen Helfer*innen. Nur durch das große Engagement und die Solidarität sei es möglich gewesen, die vielen Angebote für die geflüchteten Menschen schnell zu organisieren – Sprachkurse, Beratung, die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, Begleitung bei Behördengängen und natürlich die Hilfe bei der Koordinierung der vielen Sachspenden. Auch in den kommenden Wochen und Monaten werde diese Solidarität voraussichtlich weiter benötigt, sagte AWO-Vorstandsvorsitzende Angela Schweers. So wird es zunehmend wichtiger, Wohnungen oder Zimmer für die Menschen zu finden und einzurichten. Hier wäre es toll, wenn Potsdamer Firmen für die Ausstattung ein kleines Budget für ihre Mitarbeiter*innen zur Verfügung stellen könnten, schlug André Saborowski vor.
Die Idee für das Fest entstand in der ukrainischen Community. Neben selbst zubereiteten regionalen Speisen wie gerollte Weinblätter, gefüllte Auberginen, Schaschlik-Spieße und gegrilltem Huhn gab es Gesangseinlagen und einen ukrainischen Volkstanz. Die Sängerinnen und Sänger berichteten kurz von ihrer Flucht aus der Ukraine. So sagte eine junge Ukrainerin, sie habe drei Monate lang nicht singen können. Jetzt sei sie aber in Sicherheit. Ein schöner Weg, Danke zu sagen. Und das Essen muss äußerst lecker gewesen sein, denn die lange Buffet-Tafel war innerhalb kürzester Zeit wie leergefegt.
Wir danken den Organisator*innen für diesen schönen Start ins Wochenende, der „inteGracia Schule der Künste“ für die Räumlichkeiten zum Üben und für die Kostüme sowie dem Müseler´s Brotladen für das gespendete Brot. Wir planen schon eine Wiederholung.
AWO Ukraine-Hilfe LIVE-TICKER
Donnerstag, 03. März 2022
Mittwoch, 02. März 2022
Viele rechtliche Fragen noch unklar
Seit Beginn des russischen Angriffs am vergangenen Donnerstag haben bereits hunderttausende Menschen die Ukraine verlassen, vor allem Ältere, Frauen und Kinder. Bis Dienstagfrüh kamen laut Medienberichten rund 300.000 Menschen allein in Polen an. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen beschäftigt uns sehr. „Wir müssen damit rechnen, dass auch unbegleitete Kinder in der Landeshauptstadt ankommen. Sie dürfen wir nicht allein lassen“, sagte AWO-Vorstandsvorsitzende Angela Schweers.
Nach jetzigem Stand können ukrainische Staatsangehörige, die über einen biometrischen Pass verfügen, zwar visumfrei für 90 Tage in die Europäische Union und den Schengenraum einreisen und sich damit auch in Deutschland aufhalten.
Eine Verlängerung um weitere 90 Tage muss aber beim Bundesinnenministerium beantragt werden. Immerhin: Einige Bundesländer wie beispielsweise Berlin haben bereits eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, nach der der visumfreie Aufenthalt automatisch und ohne Antrag verlängert wird. Auch Sozialleistungen können innerhalb der ersten drei Monate nur eingeschränkt in Anspruch genommen werden. Ebenso ist die Aufnahme einer Arbeit nach jetzigem Stand nicht möglich.
Diese und weitere offenen Fragen müssen jetzt auf Bundes- und Landesebene geklärt werden.
Dienstag, 01. März 2022
Spendensammelstelle
Folgende Sammelstellen nehmen Ihre Spenden von
Montag bis Freitag von 10:00 bis 16:00 Uhr entgegen!
AWO Bezirksverband Potsdam e.V. (Geschäftsstelle)
AWO Schatztruhe - Spendenannahme
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Spendenkonto
AWO Bezirksverband Potsdam e.V.
Deutsche Kreditbank Potsdam e.V.
IBAN: DE71 1203 0000 0000 4821 09
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe
Ein eigenes Zimmer für jedes Kind
Für jedes Kind ein eigenes Zimmer? Ein Standard, der für viele Potsdamer Familien Wunschdenken bleibt. Denn bezahlbarer Wohnraum in Potsdam ist knapp und große Wohnungen mit vielen Räumen sind immer schwieriger zu finden. „Obwohl die Stadtverwaltung sehr bemüht ist“, sagt Birgit Hollmann, Leiterin des AWO Familienhauses, warteten einige ihrer Bewohner*innen Monate. „Im vergangenen Jahr gab es keine Wohnung für niemand“, so die Einrichtungsleiterin.