„Wir wissen, dass jedes fünfte Kind in Armut lebt, dass alleinerziehende große Schwierigkeiten haben. Wir müssen gemeinsam etwas tun, damit es den Menschen wieder besser geht“,sagte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, am Freitag auf einer Video-Pressekonferenz.
Zum landesweiten überparteilichen Bündnis „Gerechtigkeit. Jetzt!“ gehören neben dem AWO Bezirksverband Potsdam unter anderem auch der Arbeitslosenverband Deutschland (ALV), der Deutsche Mieterbund Brandenburg, die Gewerkschaften DGB, IG Metall, Ver.di sowie die Tafel Brandenburg, und die Volkssolidarität und die Partei Die Linke. Wer über Wohlstandsverlust rede, übersehe, dass viele Menschen in Brandenburg gar kein Vermögen hätten, sagte Linke-Co-Landeschef Sebastian Walter. „Es geht bei vielen um die Existenz. Es geht nicht nur um Gas, es geht um die Lebensmittel, Benzin, um die Betriebskosten bei Kitas und so weiter. Wir wollen nicht nur an Symptomen arbeiten, sondern grundsätzlich an den Strukturen.“
Das Bündnis sei offen für weitere Vereine und Verbände, so Schweers. Auch die anderen demokratischen Parteien im Brandenburger Landtag seien angefragt worden.
In dem gemeinsamen Aufruf heißt es:
„Fast jeder ist von den steigenden Preisen für Strom, Heizung, Benzin, Lebensmittel betroffen. Die große Mehrheit der Gesellschaft droht, ihren hart erarbeiteten Wohlstand zu verlieren. Familien wie Selbstständige, Rentner*innen wie Angestellte – uns alle erdrücken die Energiekosten. Kleinen Betrieben und Vereinen droht die Insolvenz. Denn die Leute halten ihr Geld zusammen. Durchschnittlich 3.500 Euro mehr müssen Brandenburger Haushalte allein in diesem Jahr berappen. Wer soll das bezahlen? Wer soll da noch ein gutes Leben führen?“
Derzeit werde durch die hohe Inflation das Ersparte aufgebraucht, der Lohn sei weniger wert. Wer ohnehin nur mit Mühe und Not über die Runden gekommen sei, den treffe es jetzt am stärksten.