Oft haben kleine Änderungen aber große Wirkung. Das wurde am gestrigen Donnerstag im „Fachgespräch im Fischglas“ zum Thema „Pflege neu denken“ deutlich. Gemeinsam diskutierten Bewohner*innen, Fachexpert*innen und Kommunalpolitiker*innen im Format „Fishbowl“ in der AWO Sozialstation in Jüterbog, wie die Pflege älterer Menschen vor Ort besser werden kann. Dabei ging es vor allem um rollstuhlgerechte Ausstiegswege an den Bushaltestellen, eine bessere Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs wie beispielsweise mit Rufbussen und mehr. Die teils lebhafte Diskussion im Rahmen eines Tages der offenen Tür in der Einrichtung des AWO Bezirksverband Potsdam e.V. endete versöhnlich. Man müsse mehr miteinander reden, vielleicht ein Quartiersmanagement installieren, die verfügbaren Landes-Mittel aus dem Pakt für Pflege abschöpfen und mehr Anträge stellen, um die Situation vor Ort verbessern zu können. An dem Fachgespräch nahmen Erik Stohn (SPD), Maritta Böttcher (Linke), Christiane Rößler (CDU) und Klaus-Peter Gust (Grüne) teil.
„Pflege neu denken“ ist eine von neun Forderungen unseres Programms „1 plus 9 – ein Ziel, neun Forderungen für eine sozial gerechte Gesellschaft“. Im Fishbowl“ sitzen die Experten*innen in einem Kreis in der Mitte. Die Zuschauer*innen befinden sich in einem zweiten äußeren Kreis und können jederzeit Fragen stellen, indem sie sich auf einen freien Stuhl in die Mitte setzen. Das Input hielt Stefan Zaborowski, Geschäftsführer der AWO Seniorenzentren Brandenburg gGmbH. Qualifizierte Pflege müsse für Angehörige und Pflegebedürftige tragbar, der Pflegeberuf attraktiver werden und die Mobilität auf dem Land für ältere Menschen erhöht werden, sagte Zaborowski. Dies seien aber Änderungen, die vor allem auf Bundes- oder Landesebene umgesetzt werden müssten.
In der kommenden Woche sind gleich zwei „Fachgespräche im Fischglas“ geplant – am Mittwoch im AWO Büro KINDER(ar)MUT zu „Armut überwinden“ und am Donnerstag zu „Den ländlichen Raum stärken“ in Niemegk.