Persönliche oder berufliche Krisen sind die Hauptauslöser von Verschuldungssituationen. Sie kommen meist ohne Vorwarnung und können tatsächlich jeden treffen. Corona hat es gezeigt: es kann schnell gehen, dass sich scheinbar auskömmliche Einkommensverhältnisse verschlechtern.
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Nicht planbare Arbeits- und Auftragslagen, Verlust von Sicherheit und der Wegfall von gewohnten Strukturen und Tagesabläufen machen die Situation dann schnell unerträglich. Hinzu kommt, dass ein hoher Anteil der Jobs auf dem Land nur mit Mindestlohn bezahlt wird. Im Zuge der Pandemie sind die Anfragen bei den Schuldnerberatungsstellen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, sagt dazu Aline Liebenow, Leiterin der Beratungsstelle für Überschuldete (BfÜ) des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V.
Umso wichtiger ist es, unabhängige Schuldnerberatungsstellen zu haben, die bei der Lösung individuell und professionell unterstützen. Derzeit gibt es im Land Brandenburg als Flächenland zu wenig solcher Angebote – die Menschen sind Krisen auf sich allein gestellt. Und in den kommenden Jahren wird sich mit Blick auf Klimawandel, Pandemie oder demografischen Wandel die Situation voraussichtlich nicht verbessern. Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. fordert deshalb eine langfristige Sicherung der bestehenden Schuldnerberatungsstellen und eine Ausweitung der Angebote im ländlichen Raum. Die Einrichtungen, die zur Daseinsvorsorge zählen, müssen dauerhaft und angemessen personell und finanziell ausgestattet sein. Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das Vertrauen zwischen Berater*in und Klient*in ist unverzichtbar für den Erfolg der Beratung. Befristete Finanzierungen durch die Kommunen oder die Wahl des günstigsten Anbieters können nicht die Lösung sein.
Online-Symposium zum Modellprojekt Schulgesundheitsfachkräfte
04.06.2021 13:26
Seit mehreren Jahren wird im Land Brandenburg das Modellprojekt „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“ umgesetzt. Dazu liegen jetzt die ...
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