Die Erzählfigur „Ariana“ ist am 11. September 2001 acht Jahre alt. Das Mädchen erlebt, wie es in Sippenhaft genommen und für die Terroranschläge mitverantwortlich gemacht wird. „Ist dein Vater Osama bin Laden?“ wird sie wiederholt im Theaterstück gefragt. „Ariana“ unterbricht und lädt Menschen aus dem Publikum ein, mit ihr gemeinsam auf der Bühne grünen Tee zu trinken und sich über Lieblingsgetränke auszutauschen. „Wer wir sind, entscheidet unser Gegenüber.“
Was nehme ich aus dem Theaterstück für meine tägliche Arbeit mit, lautete die erste Aufgabe nach der Aufführung – für die meisten eine leichte Übung. Begegnung schaffen, eigene Bilder von anderen immer wieder hinterfragen, an humanistischen Grundsätzen festhalten, auf Werte besinnen, war auf bunten Klebezetteln zu lesen.
Die Arbeiterwohlfahrt hat fünf Grundwerte: Solidarität, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Toleranz. Unverrückbar und verlässlich. „Wo AWO draufsteht, ist auch AWO drin“ lautete deshalb die etwas provokante Überschrift zur Gruppenarbeit am Nachmittag. An verschiedenen Tischen wurde diskutiert, wo im AWO Bezirksverband Potsdam sichtbar wird, dass wir wertebasiert arbeiten. Das Büro KINDER(ar)MUT steht für Chancengleichheit, unsere politischer Forderungskatalog AWO 1plus9 für eine sozial gerechte Gesellschaft, die Beteiligung an Aktionen gegen Kürzungen von Sozialleistungen für Solidarität. Das alles ist gut erkennbar nach außen.