In allen Bereichen der Wohlfahrtspflege müssen Rahmenvereinbarungen nach den Sozialgesetzbüchern aktualisiert und den derzeitigen Gegebenheiten angepasst werden. Das betreffe beispielsweise die Schuldner- und Insolvenzberatungen, die Ausstattung der stationären Jugendhilfe und das Kita-Gesetz. „Zu deren Umsetzung braucht es Behörden-Strukturen, die eine gute Ausstattung mit Personal und Technik haben.“ Das mindere den derzeitigen Zustand der Bürokratie-Verdrossenheit. Sie kenne aber viele aus der Verwaltung, die sehr engagiert seien, nahm Saskia Ludwig die Mitarbeitenden in Schutz. Es seien nicht die einzelnen Menschen, sondern das System, so Schweers.
Das Augenmerk der Politik muss verstärkt auf den Alltag und Bildung der Kinder und Jugendlichen gelenkt werden, so die AWO-Vorstandsvorsitzende. Immer mehr Kinder seien nicht mehr schulfähig, allein in Potsdam wurden 340 Kinder im schulfähigen Alter in diesem Jahr zurückgestellt. Und: Die größte Vereinsamung drohe in der Gruppe der Jugendlichen. Das seien auch Folgen der jüngsten Krisen, so Angela Schweers. „Wir brauchen dringend eine Aufarbeitung der Pandemie-Zeit“, erklärte Ludwig, deren Fraktion auch schon entsprechende Vorstöße im Landtag gemacht habe.