Was ist nur bei der AWO los? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur viele Mitglieder und Mitarbeitende sowie deren Familien, sondern auch viele Außenstehende, die aufgrund der öffentlichen Berichterstattung vor allem eines bemerken: Es wird gestritten. Nun ist nicht jeder Streit sinnlos und manche Wahrheit muss auch einmal deutlich ausgesprochen werden. Der Bezirksverband Potsdam e.V. ist nicht ohne Grund 2009 aus dem AWO Landesverband ausgetreten. Bei Marx heißt es „Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden.“: Noch heute müssen wir uns mit den Folgen der damals ausgesprochenen und längst widerlegten Verleumdungen auseinandersetzen – trotz eindeutiger Prüfberichte und klarer Regelungen zwischen unserem Bezirksverband und dem Landesverband. Das kostet Kraft und Zeit, trotzdem haben wir den Blick nach vorn gerichtet und uns um unsere originären Aufgaben als Wohlfahrtsverband gekümmert. Mitarbeitende, Mitglieder, die zu betreuenden Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation, Wohnungslose, arme Kinder und Familien – das sind unsere Themen und für diese Menschen machen wir uns stark!
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Es ist uns darüber hinaus wichtig, ganz klar und deutlich zu sagen: Es ist unredlich, den innerverbandlichen Streit in der AWO in Brandenburg mit den kriminellen Machenschaften von Einzelpersonen in der AWO Hessen oder der AWO Thüringen auch nur in einen entfernten Zusammenhang zu stellen. Das sind die sprichwörtlichen Birnen, die man mit Äpfeln vergleicht. Natürlich ist uns bewusst, dass die AWO in Brandenburg derzeit selbst den Anlass für negative Berichterstattung bietet. Dennoch sollte man sich gut überlegen, wem es nützt, die heutigen Auseinandersetzungen mit den Verleumdungen von damals und kriminellen Machenschaften in anderen Bundesländern zu vermischen. Der Ruf der AWO wird damit weiter beschädigt, dessen sollten sich allen handelnden Personen bewusst sein. In einer Zeit großer Verunsicherung gerade bei vielen der durch die AWO vertretenen gesellschaftlichen Gruppen wird weiteres Misstrauen und Zukunftsangst geschürt. Das ist nur Wasser auf die Mühlen antidemokratischer Kräfte. Wir als AWO Bezirksverband Potsdam e.V. möchten gern dazu beitragen, dass deutlichen Worten auch wieder konstruktive Taten folgen.
Vergangene Woche haben wir gemeinsam mit dem AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e.V. sowie den AWO Kreisverbänden Eberswalde, Bernau und Fürstenwalde eine gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft AWO Brandenburg gegründet. Dieser Schritt war seit Monaten diskutiert und geplant worden. Natürlich geschah dies auch vor dem Hintergrund der seit Jahren im Hintergrund schwelenden Konflikte mit dem Landesverband. Unser gemeinsames Anliegen war und ist es, diesen destruktiven und kräftezehrenden Debatten etwas entgegenzusetzen, das optimistisch und in die Zukunft gerichtet ist. In den thematisch organisierten Arbeitsgruppen wollen wir Informationen austauschen, uns vernetzen und gegenseitig Unterstützung geben – so, wie man das von einem Wohlfahrtsverband erwarten kann im Sinne der Menschen, die von uns betreut, beraten und versorgt werden.
Deshalb teilen wir die Einschätzung des AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e.V. vom gestrigen Tage ausdrücklich, wenn er darauf verweist, so einig wie heute war sich die AWO in Brandenburg schon lange nicht. Dies gilt es nun zu sichern und auszubauen. Der Ruf der AWO darf nicht weiter beschädigt werden. Unsere Mitglieder, die über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der genannten AWO Gliederungen als auch unsere Klientinnen und Klienten erwarten von uns fachlich und sachlich fundierte Arbeit. Wir haben hohe Ansprüche an uns selbst, allen voran die AWO-Werte unseres über 100 Jahre alten Wohlfahrtsverbandes. Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. wird auch weiterhin alles tun, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Innerhalb der AWO Landesarbeitsgemeinschaft Brandenburg werden wir dazu beitragen, dass sich die AWO in Brandenburg wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann.
Ein Bündnis aus Vereinen und Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen, der Kultur, dem Sport und der Wirtschaft ruft für den 15. Oktober in Potsdam zu einer Demo für sozialen ...