Konzept zur Klimaanpassung

Projektzeitraum
01.07.2024 - 30.06.2025

Konzept zur Klimaanpassung

Konzept zur Klimaanpassung für das AWO Obdachlosenheim und Notaufnahme in Potsdam

Betroffene Gruppen

Bewohner*innen die von Wohnungslosigkeit betroffen sind und Mitarbeiter*innen

Vorhaben und Betroffenheit

In den kommenden Monaten wird für das Grundstück des AWO Obdachlosenheim und der Notaufnahme ein Klimaanpassungskonzept erstellt. Schwerpunkt in der Ausarbeitung sollen so genannte „grüne Maßnahmen“ sein, also Maßnahmen zur Klimaanpassung, die gebäude-unabhängig im Freiraum umgesetzt werden können, wie beispielsweise schattenspendende Bepflanzungen mit klimaangepassten Arten, das Anlegen von (Obst)-Gärten oder der Rückhalt und die Nutzung von Regenwasser. Der AWO Bezirksverband hat zur Unterstützung ein Landschaftsarchitekturbüro beauftragt, welches den Prozess fachlich begleitet und das Konzept erarbeitet. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme und Betroffenheitsanalyse wird ein individueller Klimaanpassungsplan mit konkreten Maßnahmen erstellt. Außerdem konnte bei einem Besuch der Bundesumweltministerin Anfang Juni 2024 im AWO Obdachlosenheim zur offiziellen Übergabe des Förderbescheids, auch der Bundesumweltministerin schon mal ein erster Überblick über unser Vorhaben gegeben werden. Zur offiziellen Übergabe des Förderbescheids im AWO Obdachlosenheim durch die Bundesumweltministerin Claudia Lemke konnte Anfang Juni 2024 der Ministerin schon ein erster Überblick über unser Vorhaben gegeben werden.

Als nächstes startet die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner des Obdachlosenheimes.

Unsere Gebäude auf dem großen Grundstück sind partiell der prallen Sonne ausgesetzt. Es fehlen Verschattungen, die die Menschen vor UV-Strahlen schützen. Trotz Dämmungen gemäß energetischen Standards verzeichnen wir Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius in den Zimmern. Besonders warm wird es in der Cafeteria mit bis zu 30 Grad Celsius. Die -fast ausschließlich- Männer, die hier wohnen sind an heißen Tagen geschwächt, reagieren mit Abgeschlagenheit und ziehen sich zurück. Mitarbeiter*innen finden schwerer Zugang zu Bewohnern. Motivierende oder deeskalierend wirkende Methoden im "Grünen" sind weniger möglich. Im Außenbereich ist eine Wiese angelegt, die alle 14 Tage gemäht werden muss, damit sie nutzbar bleibt. Geeignete Technik, um Mäh-Intervalle zu verlängern ist kostenintensiv, für uns nicht erschwinglich. Es vertrocknet alles, Kühlungsfunktionen durch Verdunstung von Pflanzen, Speicherfunktion der Böden gehen verloren.

Ziel des Vorhabens

Wir benötigen "Räume" im Freien, damit die Bewohner*innen den beengten Wohnverhältnissen ausweichen und Entspannung finden, (Hitze-) Stress abbauen. Entstehen soll ein (Obst-)Garten, der Gemeinschaft fördert und Eigenkräfte der Bewohner aktiviert, sowie Rückzug ermöglicht, beruhigt und hitzebedingten Aggressionen vorbeugt. Wir wollen nicht mehr mähen. Wir streben eine sinnvoll angelegte, pflegeleichte Permakultur mit Streuobstwiese an. Zu mähende Flächen sind dadurch verkleinert, (Obst-)Bäume und (Beeren-)Sträucher spenden Schatten, fördern Biodiversität. Möglicherweise könnten wir für benachteiligte Familien eine Selbsternte anbieten und zu besserer Ernährung beitragen. Dazu gehört ein gutes Bewässerungssystem. Die Spitzdächer scheinen für Dachbegrünung weniger geeignet. Wir brauchen Lösungen, wie Zimmer gekühlt und erholsameren Schlaf bringen könnten. Die Bewohner*innen wollen wir einbeziehen. Der Beteiligungsprozess wird intensiv und fordernd. Dafür benötigen wir externe Begleitung.

Unsere Nachbarn auf dem Grundstück sind ein Asylheim und eine Wohngruppe für obdachlose, junge Erwachsene. Die Bereiche sind zusammenhängend. In der Erarbeitung des Klimaanpassungskonzeptes sollen auch die Bedürfnisse der anderen Einrichtungen bzw. deren Bewohner*innen beachtet werden. Ihre Meinungen sollen gehört werden, um Konflikte zu vermeiden. Das bringt weiteren hohen Aufwand im Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess mit sich, der professionell durch externe Fachleute begleitet werden muss.

Hintergrund des Fördervorhabens

Mit der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnpaSo) der Gesellschaft Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) / Bundesumweltministerium soll es sozialen Einrichtungen ermöglicht werden, die notwendigen Klimaanpassungsprozesse im Gesundheits-, Pflege- und Sozialsektor anzugehen und umzusetzen. Über die Förderung von vorbildhaften Modellvorhaben, die durch ihre Strahlkraft zur Nachahmung anregen, sollen Anreize zur Transformation dieses Sektors gesetzt werden. Diese sollen vor allem in Regionen, die von besonders vielen negativen Folgen der Klimakrise betroffen sind bzw. sein werden, umgesetzt werden (sog. klimatische Hotspots). Um soziale Einrichtungen dazu zu befähigen, vorbildhafte Klimaanpassungsmaßnahmen zu entwickeln und später umzusetzen, wird im ersten Förderschwerpunkt zunächst die Erstellung von Konzepten zur nachhaltigen Anpassung an die Klimakrise gefördert. Es geht vor allem darum betroffene vulnerable Personengruppen wie Bewohner*innen mit psychischen & physischen Beeinträchtigung und Mitarbeiter*innen vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen.

Kontaktinformationen

Anschrift

Obdachlosenheim und Notaufnahme
Lerchensteig 55
14469 Potsdam
Deutschland

Kontakt

FAX +49 331 5054290

Gefördert durch

Projektleitung

David Weidling

Teilbetriebsleiter

Koordination

Lutz Reich

FAX +49 331 73041780
 

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Am Freitag, 04. Oktober 2024, findet eine europaweite Konferenz „Schulgesundheitspflege und Vernetzung“ im Rahmen des dreitägigen Kongresses der European Union für School and University Health and Medicine (EUSUHM) in Potsdam statt. Referent*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie aus Belgien, den Niederlanden und Finnland berichten über die Bedarfe und Lösungsansätze in ihren Ländern.

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