Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Reimann unterstützt neues Beratungs- und Freizeitprojekt „Ankommen in Potsdam“
Willkommen im AWO Atelierhaus in der Sellostraße
Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Reimann unterstützt neues Beratungs- und Freizeitprojekt „Ankommen in Potsdam“
Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss der Stadt Potsdam, Tiemo Reimann, wird ein neues Projekt des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. für Jugendliche und Familien mit Fluchterfahrung ehrenamtlich unterstützen. Er freut sich sehr darüber, Teil dieses Projektes sein zu können. „Die vorhandenen Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugendhilfe lassen zu wenig Platz für die tiefergehende Arbeit. Die Ressourcen sind begrenzt, der Platz beengt. Ein Raum wie dieser ist ein Segen und bietet unendlich viele Möglichkeiten der Entfaltung“, so Reimann an diesem sonnigen Donnerstag bei der Eröffnung des Projektes im AWO Atelierhaus in der Sellostraße.
Gut gelingen könne dies über Kunst und Kulturangebote. Der guten Synergien wegen ist „Ankommen in Potsdam“ im inklusiven Atelierhaus der Arbeiterwohlfahrt in der Sellostraße untergebracht und wird geleitet von der aus Syrien stammenden Theaterpädagogin und Schauspielerin Shahar Salim. Voller Motivation stellte Sie der Gruppe ihre Visionen für das Programm „Ankommen in Potsdam“ vor, das sich insbesondere an Familien mit Fluchterfahrung wendet. „Ich bin selbst Flüchtling, daher weiß ich gut was Geflüchtete wirklich benötigen für eine gelungene Inklusion“, so Salim. Das Sommerferienprogramm sei schon in Arbeit.
Gefördert wird das Kulturprojekt aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie. Reimann hat es mit auf den Weg gebracht und wird es in der Umsetzung ehrenamtlich begleiten. Nicht nur der SPD-Politiker wird Salim bei der Umsetzung zur Seite stehen. Auch Franziska Löffler, Leiterin des AWO Büro KINDER(ar)MUT und Sabine Frenkler, Geschäftsführerin der AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH, sind in Zukunft enge Partnerinnen in der Zusammenarbeit. Und Carolin Wurlitzer, Projektleiterin des Aktion Mensch geförderten Projektes „Living Museum“ ist ebenfalls anwesend. Sie ist schon seit 3 Wochen in den neuen Räumlichkeiten des neuen Museums aktiv. Schon jetzt sind einige Kunstwerke zu bewundern und lassen die Besucher*innen erahnen, welches Potential in diesen Räumen steckt. Das „Living Museum“ ist eine Tagesstätte und ein offenes Atelier für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Innerhalb des Living Museums können Menschen mit psychischen und/ oder körperlichen Beeinträchtigungen einer selbstbestimmten und sinnhaften Tätigkeit nachgehen. Gleichermaßen sind Kunstinteressierte willkommen, hier verschiedene Techniken im künstlerischen Bereich zu erlernen und kreativ zu werden.
Das Projekt Living Museum basiert auf dem Konzept des Living Museums in New York. Beeinflusst von der europäischen Art-brut-Szene gründeten dort der ungarische Künstler und Psychologe Dr. Janos Marton und der polnische Künstler Bolek Greczynski bereits 1983 das erste Living Museum. Die Philosophie des Living Museums wurde 2016 auf der WHO-Konferenz in Südkorea als vierte große Revolution in der Geschichte der Psychiatrie vorgestellt. Jetzt hat auch Potsdam ein solches Living Museum.
Bei Kaffee und türkischen Köstlichkeiten erläutert der Vorstand des AWO Bezirksverbandes, Angela Schweers und André Saborowski, welche Vision hinter dem neuen Standort steht. „Wir wollen mit dem AWO Atelierhaus in der Sellostraße einen Ort schaffen, in dem Menschen zusammenkommen, voneinander lernen und gemeinsam kreativ sein können“, so die Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, Angela Schweers. Geleitet werde dieser Ort von den Werten der AWO: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Das beeindruckende Gebäude hatte schon viele Funktionen. So diente es schon als Druckerei, Papierwerkstatt und als auch als Tischlerei. Manch andere Geschichten über dieses Haus werden sicherlich noch erzählt werden. Nun wird es ein zentraler Ort für Kunst und Kultur. Neben den beiden Projekten erhält auch die Töpferwerkstatt „O-TOn“ hier Räumlichkeiten zur Entfaltung. Der Brennofen ist bereits installiert und freut sich auf Kunstschaffende.
Kleinere Bauarbeiten werden derzeit noch abgeschlossen, Platz für weitere Ideen gibt das großzügig geschnittene Objekt noch her und lässt die Besucher*innen gemeinsam neue Pläne schmieden. Auch der große Garten lädt mit einem hoch wachsendem Walnussbaum zum verweilen, träumen und kreativ werden ein. Die meisten der Besucher*innen wären am liebsten gleich geblieben und hätten die Visionen in die Tat umgesetzt, darin sind sich alle einig.
Übrigens: Wir suchen für die Gestaltung des großzügigen Außenbereiches noch Ehrenamtliche, die sich gerne gärtnerisch betätigen wollen. Es gibt viel zu tun. Interessierte können sich dazu an unsere AWO Ehrenamtsagentur unter der Rufnummer 0331/73041761 oder per Mail an ehrenamtsagentur@awo-potsdam.de wenden.